Schach

Spielbericht 1. Bundesliga – Runde 10 – Spannendes 4-4 gegen den direkten Konkurrenten SK Kirchweyhe (Update mit kommentierten Partien)

von Benedict Krause

Nachdem wir am Vortag einen knappen aber verdienten Sieg gegen den SV Mülheim Nord einfahren konnten, stand am Sonntag ein fast ebenso wichtiges Match gegen den SK Kirchweyhe an. Auf dem Papier waren unsere Gegner leicht favorisiert, aber im Abstiegskampf zählt jeder Punkt, weshalb wir optimistisch in den Wettkampf gingen.

Die einzige relativ ereignislose Partie wurde von Peter Heine und Borki Predojevic gespielt. In einem Katalanen konnte Schwarz problemlos ausgleichen, aber zeigte im Anschluss auch keine großen Anstalten, mehr aus der Stellung herauszuholen: 0,5-0,5.

Wie bereits am Vortag durfte ich erneut neben Aljoscha spielen und mir ein sehr interessantes Abspiel in der Aljechin-Verteidigung anschauen. Aljoscha setzte seine Bauern früh in Bewegung, um die schwarzen Leichtfiguren zurückzudrängen. Doch als er in der Folge nicht die richtige Fortsetzung fand, glich Robert Markus aus. Damit ist jedoch nicht die ganze Geschichte der Partie erzählt, denn für den geopferten Bauern besaß Aljoscha im Gegenzug einen Freibauern auf a7. Die Stellung war für Robert Markus scheinbar schwieriger zu spielen, sodass Aljoscha mit seinen beiden Türmen und dem schwarzfeldrigen Läufer eine gefährliche Initiative entwickelte. Diese endete allerdings in einer Zugwiederholung, da Aljoscha die beste Fortsetzung nicht korrekt einschätzte: 1-1.

Eine typische Königsindisch-Partie konnten die Zuschauer zwischen Monika Socko und Zoran Jovanovic beobachten. Während Schwarz einen Angriff am Königsflügel startete, übte Monika am Damenflügel großen Druck auf die schwarze Stellung aus. Gefühlt abwechselnd sah die Engine hier Monika und ihren Gegner im Vorteil. In der finalen Stellung hätte ich etwas lieber Schwarz gehabt, aber ein Blick auf die Mimik der beiden verriet, dass niemand mit dem Remis unzufrieden war: 1,5-1,5.

Im Vergleich war die Partie von Bartosz etwas ruhiger, aber nicht weniger kompliziert. In einem sehr ungewöhnlichen Spanisch-Abspiel entschied sich Bartosz früh, seine Bauernstruktur zu schwächen und in ein damenloses Mittelspiel überzuleiten. Auf den ersten Blick sah die weiße Stellung angenehmer aus, doch Bartosz hielt den Laden zusammen und konnte im Übergang ins Endspiel sogar einen Bauern einsammeln, aber das Turmendspiel mit Mehrbauer war trotzdem nicht zu gewinnen: 2-2.

Anschließend gerieten wir leider in Rückstand. Jonah hatte sich in einem unklaren Sizilianisch-Abspiel lange Zeit gut behauptet und ausreichendes Gegenspiel erhalten. Doch im Anschluss an ein Bauernopfer von Jonah fand sein Gegner Aleksandar Kovacevic einen besseren Plan und setze schließlich zu einem hübschen Mattangriff an: 2-3.

Der Rückstand währte jedoch nur kurz, da sich Jonas in einem Rossolimo-Sizilianer beeindruckend durchsetze. Seine Stellung sah immer etwas angenehmer aus und die schwarze Bauernstruktur von Ivan Saric erwies sich einfach als etwas schwächer. Das Einsammeln eines vergifteten Bauern führte dann zu einem Mattangriff für Jonas, den er sich nicht mehr nehmen ließ: 3-3.

Schließlich liefen nur noch die zwei Partien von Igor und mir. Das erfreuliche zuerst: Igor wurde in einer Caro-Kann-Variante mit Damentausch ausvorbereitet, wodurch sich sein Gegner Denis Kadric einen kleinen Vorteil erspielte. Doch Igor zeigte im Anschluss ein besseres Verständnis für die Stellung und erarbeitete sich leichten Druck. Kurz vor der Zeitkontrolle wurde dieser leichte Druck zu klarem Vorteil und später zu einem gewonnenen Endspiel mit Springer gegen Läufer: 4-3!

Die Geschichte meiner Schwarzpartie gegen Hrvoje Stevic ist eigentlich schnell erzählt. In einem Alapin-Sizilianer war ich etwas besser vorbereitet als mein Gegner und dem Ausgleich durchgehend sehr nahe. Er fand jedoch einige kleinere Ressourcen, die die Partie am Leben hielten. Spätestens nach der Zeitkontrolle hätte die Partie jedoch Remis enden sollen: Ich hatte ein ungleichfarbiges Läuferendspiel mit Minusbauern erreicht. Doch plötzlich sah ich Gespenster und machte mehrere kleine Fehler, die schließlich in einer Verluststellung gipfelten, die sich mein Gegner nicht mehr nehmen ließ: 4-4.

Auf der einen Seite ein sehr wichtiger Punkt im Abstiegskampf, auf der anderen Seite wären auch zwei Mannschaftspunkte möglich gewesen. Insgesamt konnten wir aber trotzdem frohen Mutes mit 8 Mannschaftspunkten und einem soliden 8. Platz in der Tabelle die unterhaltsame Heimreise nach Hamburg antreten. Wie wir uns in den nächsten Heim-Wettkämpfen gegen die OSG Baden-Baden und die SF Deizisau geschlagen haben, könnt ihr in den folgenden Berichten nachlesen.

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Spielbericht 1. Bundesliga – Runde 9 – knapper Sieg im 4-Punkte-Spiel gegen den SV Mülheim Nord

von Benedict Krause

Es ist nun bereits einen Monat her, dass wir uns aus verschiedenen Richtungen auf den Weg nach Bremen gemacht haben, um gegen den SV Mülheim Nord und den SK Kirchweyhe zwei direkte Duelle im Kampf um den Klassenerhalt zu bestreiten. Hierfür wollten wir natürlich möglichst stark aufstellen, wobei mit David, Marc’Andria und Aryan einige unser Top-Spieler aufgrund verschiedener Verpflichtungen leider absagen mussten. Dafür sprang Peter Heine in die Bresche und reiste nach dem Urlaub in Dänemark mit dem Auto nach Bremen, um nach der Runde am Sonntag die Heimreise nach Litauen anzutreten. Was für ein Einsatz für unsere Mannschaft, der sich auch noch lohnen sollte!

Als erstes kamen am Freitag Aljoscha, Igor und ich im Atlantic-Hotel in Bremen an, das gleichzeitig auch der Spielort für die Runden 9 und 10 war. Aljoscha und ich trafen uns am Hamburg Hauptbahnhof und sammelten dort auch Igor ein, der kurz zuvor am Hamburger Flughafen gelandet war. Am späten Abend traf auch Jonas ein, der aus Dänemark mit dem Flugzeug angereist war. Gemeinsam mit Hajo machten wir uns Abend auf den Weg zu einem Abendessen beim Italiener, bei dem wir uns auf den Wettkampf am nächsten Tag einstimmten.

Der Rest der Mannschaft kam dann nach und nach in Bremen an: Peter Heine mitten in der Nacht von Freitag auf Samstag und Jonah, Bartosz sowie Monika gegen 12:00 Uhr am Samstag. Vielen Dank an Heinz-Werner, der Monika und Bartosz vom Flughafen in Hamburg nach Bremen gefahren hat! Auch an diesem Auswärtswochenende haben uns wieder zahlreiche Helfer und Fans vor Ort unterstützt. Umso schöner, dass wir dieser Unterstützung auch erfolgreiche Ergebnisse folgen lassen können. Nun aber zu unserem Match am Samstag gegen den SV Mülheim Nord:

Auch der SV Mülheim Nord musste einige Ausfälle beklagen. David Navara, Pavel Tregubov und Thomas Beerdsen waren alle aufgrund von verschiedenen Schachturnieren verhindert. Dadurch konnten wir die leichte Favoritenrolle übernehmen, aber diese allein bringt noch keine Mannschaftspunkte. Den Start machten Bartosz und Monika mit zwei Remisen.

Bartosz spielte gegen Liam Vrolijk eine interessante Idee im Schotten, die sein Gegner jedoch stark konterte. Ob dieser die Fortsetzung am Brett fand oder eventuell sogar vorbereitet hatte, war für mich nicht ersichtlich, aber im Ergebnis stand auf jeden Fall ein 0,5-0,5. Ebenso solide war die Partieanlage von Dr. Volkmar Dinstuhl gegen Monika. Nach 20 Zügen konnte dieser das Läuferpaar für sich beanspruchen, aber aufgrund der symmetrischen Stellung und der guten schwarzen Springer war auch hier ein zügiger Remisschluss unausweichlich: 1-1.

Bald darauf vereinbarte auch Peter Heine in seiner Schwarzpartie gegen Valentin Buckels ein Remis. Eine lange symmetrische und ausgeglichene Stellung schien zwischendurch zu Peter Heines Gunsten zu kippen, doch laut eigener Aussage sah er nicht, wie es vorangehen sollte. Aufgrund der grundsätzlich guten Aussichten im Match stellte er dann seine Gewinnversuche ein: 1,5-1,5.

Auch in Jonahs Partie gegen Sasa Albers war nicht allzu viel los. Möglicherweise stand zunächst Jonah und dann sein Gegner minimal besser, aber die Remisbreite wurde hierbei nie verlassen: 2-2.

Dann sollte sich der Wettkampf jedoch allmählich aufheizen: Die Schwarzpartie von Aljoscha gegen Michael Feygin nahm einen kuriosen Verlauf. Michael Feygin schien eine Nebenvariante vorbereitet zu haben, doch begann im 10. Zug nach der beliebtesten Antwort von Schwarz lange nachzudenken. In der Folge konnte Aljoscha eine leichte Initiative erhalten. Da sich seine Stellung jedoch nicht leicht spielen ließ, kam Weiß zurück in die Partie und Aljoscha musste die Stellung durch eine geschickte taktische Sequenz in den Remishafen steuern: 2,5-2,5.

Ich spielte in diesem Match mit Weiß gegen Daniel Hausrath. In der Vergangenheit sind wir bereits in klassischen und Blitzschach-Partien aufeinander getroffen und mein Score in diesen war durchaus gut. Das motivierte mich besonders, an diesem Tag auch mal einen Sieg zum Mannschaftsergebnis beizusteuern. In der Abtausch-Variante der Caro-Kann-Verteidigung konnte ich aus der Eröffnung leichten Vorteil mit ins Mittelspiel nehmen, der im besonders starken Springer auf d3 begründet lag. Als sich mein Gegner in großer Zeitnot befand, stand ich dann vor einer richtungsweisenden Entscheidung: Entweder ein minimal besseres Endspiel spielen oder einen Turm opfern und darauf hoffen, dass mein Gegner nicht die richtige Fortsetzung findet. Ich entschied mich für die zweite Option und wurde belohnt: Das Turmopfer schlug durch und ich konnte noch vor Vollendung der Zeitkontrolle den vollen Punkt einsacken: 3,5-2,5.

Kurz darauf endete Igors Partie: Sein Gegner Patrick Zelbel war mit Schwarz gut aus der Eröffnung gekommen und hatte früh ausgeglichen. In der Folge wurde die Partie zu einem Wettrennen, das dem ein oder anderen Fan die Schweißperlen auf die Stirn getrieben hat: Igor verstärkte nach und nach den Druck am Damenflügel, während Patrick Zelbel einen Königsangriff startete. Nach Igors eigener Aussage konnte er lange gar nicht selbst einschätzen, wer denn nun besser steht. Die nachträgliche Analyse zeigt, dass Igor nie in Verlustgefahr war und die Ungenauigkeiten von Patrick Zelbel in Zeitnot souverän ausnutzte. Kurz nach der Zeitkontrolle brandete dann Jubel auf: Igor gewann seine Partie zum 4,5-2,5.

Anschließend spielte nur noch Jonas mit Schwarz gegen Daniel Fridman. Lange Zeit befand sich diese Partie im Gleichgewicht. Erst mit dem bekannten 40. Zug beginn Jonas eine Ungenauigkeit und leider kommen Fehler selten allein. Da auch sein 41. Zug ungenau war, landete er in einem sehr unangenehmen Turmendspiel, das er schlussendlich nicht mehr verteidigen konnte. Zum Glück war das nicht mehr entscheidend fürs Teamergebnis, sodass wir uns zufrieden zum Abendessen im Hotel trafen, um uns für das wichtige Match gegen den leichten Favoriten SK Kirchweyhe am nächsten Tag einzustimmen und den 4,5-3,5 Sieg gegen Mülheim zu feiern.

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Dirk Thomaschke gewinnt den Vereinspokal 2024/25

Es war ein Duell auf Augenhöhe, im diesjährigen Vereins-Pokalfinale. Dirk & Dirk – Dirk Thomaschke und Dirk Grote mussten bis zur Armageddon Partie spielen, um einen Sieger zu ermitteln. Nach Aussage beider war es die erste Armageddon Partie unter Turnierbedingungen für beide.

Die Turnierpartie ging Remis aus, die beiden Blitzpartien endeten 1:1 – so musste die finale Partie entscheiden.

Turnierpartie Grote – Thomaschke 1/2 – 1/2
1. Blitzpartie Grote – Thomaschke 1-0
2. Blitzpartie Thomaschke – Grote 1-0
Armageddon Thomaschke – Grote 1-0

Herzlichen Glückwunsch, lieber Dirk (Thomaschke)!

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Spielbericht 1. Bundesliga: knapper Sieg im Derby gegen den HSK

FC St. Pauli – Hamburger SK

Bericht und Partiekommentare von Benedict Krause

Am vergangenen Sonntag, dem 02.02.2025, kam es zum lang ersehnten Derby gegen den Hamburger SK. Während wir in der zweiten Bundesliga schon einige heiße Duelle mit der Zweitvertretung unserer Gegner ausfechten durften, war die Begegnung in der Bundesliga Neuland für uns. Nominell war der HSK leicht favorisiert: Neben den ausgeglichenen ersten vier Brettern konnten sie an den hinteren vier Brettern Elo-Vorteile verbuchen. Doch in so einem Derby entscheiden natürlich noch andere Faktoren über den Sieg und es ging gleich mit einem Knall los:

Martin spielte gegen Dirk Sebastian einen Rossolimo-Sizilianer, in dem Weiß einen Bauern opferte. Bis 15… Lf6 folgten die beiden unter anderem einer Partie von Fabiano Caruana gegen Magnus Carlsen, die Remis endete. Mit dem folgenden Damenschwenk schüttete Martin dann Öl ins Feuer. Doch anstatt den Vorteil auf seine Seite zu ziehen, fand sich Dirk Sebastian kurze Zeit später in einem Mattnetz wieder.

Mit dieser Führung im Rücken konnten wir bald weitere halbe Punkte verzeichnen. Zunächst endete die Partie von Rasmus Svane gegen Johan-Sebastian an Brett 1 Remis. Johan-Sebastian überraschte Rasmus in der Eröffnung und schien anschließend ausgeglichen zu haben. Doch gerade als Rasmus leichten Druck erhalten hatte, bot er eventuell auch aufgrund seiner niedrigen Zeit Remis an, das natürlich nicht abgelehnt wurde.

Auch Nikolas Lubbe und Jonah brauchten nicht allzu viel länger, um sich auf das Remis zu einigen. Die Eröffnung lief für Jonah nach einer guten Vorbereitung erfolgreich, sodass er mit Schwarz nach 20 Zügen etwas besser stand. Das Remisangebot war aufgrund des starken Gegners und der guten Matchsituation aber durchaus verständlich. Neuer Zwischenstand also 2:1 für St. Pauli.

Anschließend einigten sich Robert Kempinski und Bartosz auf Remis. Mir gefiel die Partieanlage und das schnelle Spiel von Bartosz gut, bis sein Gegner mit d4-d5 im Zentrum durchbrach und sehr aktive Figuren erhielt. Doch von außen konnte ich keine konkreten Drohungen gegen die Königsstellung von Bartosz erkennen. Das ging Robert Kempinski mit wenig Zeit vermutlich genauso, weshalb er einer dreifachen Stellungswiederholung zustimmte. Im Nachhinein ist man meist schlauer und tatsächlich hätte Weiß einige aktive Möglichkeiten gehabt.

Den Verlauf der Partie zwischen Igor und Gabor Papp im Nachhinein zu analysieren, ist hingegen gar nicht so leicht. Im Mittelspiel opferte Gabor Papp einen Bauern, doch anstatt ihn mit Ausgleich zurückzugewinnen, ließ er ihn auf dem Brett. Daher sah ich Igor leicht im Vorteil. Anschließend spielte er das interessante Manöver Sc3-d1-Se3, um den Springer über g4 in den Angriff zu bringen. Doch gerade, als Schwarz ihm hierzu die Möglichkeit gab, akzeptierte Igor das Remisangebot. Vielleicht hatte er nach dem möglichen Damentausch übersehen, dass sein Mehrbauer am Leben bleibt. Ich kann leider nur spekulieren, da Igor schon auf dem Heimweg war, als meine Partie endete. Neuer Zwischenstand: 3:2.

Nach der Zeitkontrolle liefen also noch die Partien von Marc’Andria gegen Niclas Huschenbeth, von Jonas Lampert gegen mich und von Monika gegen Leonardo Costa. Hierbei sah es insgesamt vielversprechend aus, denn sowohl Marc’Andria als auch Monika standen besser, während nur meine Verteidigungsaufgabe zumindest anspruchsvoll zu sein schien.

Monikas leichter Vorteil, den sie sich in einem starken Mittelspiel erarbeitet hatte, verflachte in einem Turm-Springer-Endspiel leider, wobei das Remis natürlich in jedem Fall weiterhalf.

Dann machte Marc‘Andria alles klar. Er behielt in einer Russisch-Variante immer minimalen Druck und konnte diesen in gegenseitiger Zeitnot in etwas Zählbares ummünzen. Nachdem er mit seinem Turm in die schwarze Stellung eindrang, war diese nicht mehr zu halten. Damit stand der Matchsieg also fest und zumindest gedämpfter Jubel brandete auf.

Neben der Freude über den Matchsieg war ich erleichtert, dass meine nahezu sechs Stunden dauernde Verteidigungsschlacht nicht mehr über die Anzahl der Mannschaftspunkte entscheiden sollte. Schlussendlich fand Jonas Lampert den richtigen Gewinnweg, sodass ich ihm zum Ehrentreffer gratulieren musste. Das hielt uns aber nicht davon ab, die Partie noch eine halbe Stunde gemeinsam mit unter anderem Konstantin Peyrer und Dirk Sebastian zu analysieren, während die Abbauarbeiten bereits begannen. Abschließend noch eine hübsche Verteidigungsressource, die ich mit 30 Sekunden am Brett leider nicht mehr gesehen habe:

Dieser knappe Derbysieg katapultiert uns in der Tabelle wieder ins Mittelfeld, wobei die Plätze 8 bis 15 so eng zusammenstehen, dass noch jeder Mannschaftspunkt wichtig werden wird. Weiter geht es dann am 22. und 23. Februar gegen den SV Mülheim Nord und den SK Kirchweyhe in Bremen.

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Spielbericht St. Pauli VII – SKJE IV

Bericht: Andreas Fredrich

Für unsere Siebte stand am 21.01.25 das erste Heimspiel der Saison gegen die vierte Mannschaft des Schachklubs aus Eppendorf an. Nach dem gewonnenen Saisonauftakt gegen den HSK XV (HSK XV – FC ST Pauli VII 3-5 – FC St. Pauli Schach) war die eingeschworene Truppe gewillt – mit einem weiteren Sieg – Momentum im Meisterschaftsrennen aufzunehmen. Vertreten durch den CO-Kapitän Simon mussten die Punkte heute ohne den Mannschaftsführer Jan ins Visier genommen werden.

Zeitglich spielte auch die sechste und elfte Mannschaft von St. Pauli im Ligaraum, so dass die engen Tischreihen einen Hauch Turnier-Atmosphäre in die Luft legten. Die SKJE hatte nach ihrer Niederlage im Saisonauftakt gegen Sternschanze Boden gut zu machen und war motiviert, trotz spielstarker Ausfälle einen Kampf um jeden Zentimeter auf dem Schachbrett anzunehmen.

Nach den Eröffnungen stand St. Pauli VII in der Mehrzahl der Partien auf leichten Vorteil. Unsere starken ersten beiden Bretter Stephan und Olli verschafften sich in kurzen Abständen einen Überblick zum aktuellen Stand aller Spielstände. Ob der vielen unklaren Stellungen hielten sie sich alle Optionen der komfortablen Remisbreite ihrer Partien offen, um zu einem späteren Zeitpunkt auf die Geschehnisse des Mannschaftskampfs reagieren zu können.

Sabine gelang es als erster am siebten Brett mit einem unrochierten Angriffsrausch den Gegner zur Aufgabe zu zwingen. Ihr Bauernsturm auf dem Königsflügel war zu stark und schlug präzise durch die weißen Verteidigungsreihen – ein wichtiger Dosenöffner, der dem Team viel strategische Kontrolle ermöglichte.

An Brett sechs und Brett acht folgten darauf hin zwei Remis-Abwicklungen von Kalle und Karim. Beide hatten sich gewisse Chancen herausgespielt, halfen aber der Mannschaft damit weiter, ohne Risiko jeweils einen halben Punkt nach Hause zu bringen.

In einer Benonistruktur gelang es Andreas am vierten Brett, dem Schwarzspieler kaum Figurenaktivität zu erlauben und in ein gewonnenes Endspiel abzuwickeln – 3:1 für St. Pauli.

Nach einem weiteren Remis von Stephan am ersten Brett, mussten Frank und Simon an 3 und 5 kämpfen, um ihre Schwarzpartien zu halten. Hier sollte der Mannschaftskampf entschieden werden. Frank schaffte es mühsam trotz großem Zeitrückstand, die richtigen Verteidigungszüge zu finden, um den drängenden Gegner im Zaum zu halten. Auch Simon fand die richtige Strategie. Nachdem er in aktiver Stellung einen Zentrumsbauern gab und sich der Gegner mit Mehrbauer konsolidieren konnte, wurde die Stellung im Endspiel scharf. Beide Seiten suchten trotz jeweils zwei verbundener Freibauern vergeblich, eine Umwandlung zu ihrem Vorteil zu finden.

Der Mannschaftskampf war gewonnen und Olli konnte an Brett zwei, wo er sich für alle Eventualitäten noch die Möglichkeit aufbehielt, auf Sieg zu spielen, endlich in ein Remis abwickeln.

Ohne Brettniederlage am zweiten Spieltag richtet die siebte Mannschaft nun den Blick auf den 11.02.2025. Dann gilt es, auswärts gegen Barmbek III unser Bestes zu geben.

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