3. Taktiktraining
Hallo Ihr Lieben !
Mal wieder ein Lebenszeichen vom Schach-Opa Rüdiger in wirklich schweren Zeiten. Bei aller Ungewißheit über das, was noch kommen könnte, gibt es aber immer wieder Lichtblicke.
Einer dieser Lichtblicke ist das wieder in Gang gekommene (St.Pauli-) Schachleben durch die Blitzturniere bei “lichess”.
Gerade beim Blitzen ist ein möglichst hohes Maß an taktischer Schlagfertigkeit notwendig, außerdem sollte man natürlich schneller mit der Maus sein als Prof. Hastig oder Schach-Opa Rüdiger!!
Ich habe mal ein kleines Taktiktraining zusammengestellt.
Die ersten beiden Aufgaben sind elementar.
Falls Ihr nicht so geübt seid und dort Schwierigkeiten habt, schaut mal bei schach.de genauer unter dem link taktische-tricks-im-schach vorbei.
Dort erhält man eine Einführung in taktische Motive wie Doppelangriff, Fessellung ,Spieß,Ablenkung ,…
Die 3.Aufgabe ist schon ein kleiner Test. Seid Ihr taktisch schlagfertig?
Es folgen einige Aufgaben des Taktiktrainers von chess 24 in aufsteigender Schwierigkeit mit den von chess 24 angegebenen Wertungszahlen (darüber kann man oft streiten) über den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben.
Falls Ihr Trainingsmaterialen sucht. In Hamburg haben die Öffentlichen Bücherhallen (besonders die Zentralbibliothek) ein unglaubliches Angebot an Schach-DVD`s und an Schachbüchern (z.Z. natürlich nur online). Seit dem 18.03.20 stehen allen Hamburgern für 6 Wochen die digitalen Abgebote der Bücherhallen kostenlos zur Verfügung. Unter dem Link buecherhallen findet Ihr eine genaue Info, wie Ihr das nutzen könnt.
Jetzt aber viel Spaß bei den Taktikaufgaben!
Bleibt gesund!
Rüdiger
[display-posts include_content=”true” category=”Schach”]
- Gemeinsam lachen, schwitzen, feiern – DSAM in Travemünde mit St. Pauli
[von Jan Matthies]
Vergangenes Wochenende fand in Travemünde eines der sieben Qualifikationsturniere der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft (DSAM) statt. 20 St. Paulianer:innen haben teilgenommen und dabei in der Vereinswertung den dritten Platz hinter dem Lübecker SV und dem Hamburger SK belegt. Am erfolgreichsten waren Jürg Steinbrenner als ungeteilter Erster in der Gruppe B und Robert Krauss erreichte Platz 7 in Gruppe F. Damit erreichten beide wie zuvor schon Kelly Liau und Manfred Woynowski die Qualifikation für das Finale in Bad Wildungen in Juli.Einen der Teilnehmer, unser neues Mitglied Jan Matthies, der zum ersten Mal im braun-weißen Trikot antrat, hat ein digitaler Redaktionsassistent interviewt und gefragt, wie sich das Wochenende abseits vom Brett angefühlt hat.
Wie war es, mit so vielen Spieler:innen vom FC St. Pauli vor Ort zu sein – was hat das mit dir gemacht?
Das war großartig! Wir waren eine riesige Gruppe – rund 20 Leute – und obwohl man beim Schach alleine am Brett sitzt, hat man ständig gespürt: Wir sind als Team da. Man erkannte sich an den St. Pauli-Shirts, tauschte sich zwischen den Runden aus, hat gelitten, gelacht und gefiebert. Gerade für mich als Neuling war das total wichtig – ich habe viele neue Leute kennengelernt und mich sofort zugehörig gefühlt.Gab es einen besonderen Moment mit einem der anderen Vereinsmitglieder, der dir im Kopf geblieben ist?
Ja, mit Robert Kocher aus unserem Team 10 hatte ich eine kleine Wette: Wer von uns in der Gruppe F schlechter abschneidet, muss dem anderen ein Bier ausgeben. Am Ende hatten wir exakt gleich viele Punkte – also geben wir uns jetzt gegenseitig einen aus. Solche Dinge machen das Wochenende einfach besonders. Wir haben gegenseitig auf unsere Bretter geschaut, uns Mut gemacht, gejubelt oder getröstet – das war richtig lebendig. Und Manni hat mir einen 10er in bar für das Blitzturnier geliehen.Was hat dir im Miteinander mit dem Team besonders gutgetan oder überrascht dich rückblickend am meisten?
Wie schnell man Anschluss findet! Schon vor dem Turnier war über unsere Signal-Gruppe richtig Vorfreude zu spüren. Vor Ort ging alles ganz natürlich – die Gespräche, das gegenseitige Aufbauen nach Niederlagen, das gemeinsame Mitfiebern, ob jemand vielleicht sogar das Finale erreicht. Mich hat überrascht, wie sehr diese St. Pauli-Energie auch in einem Schachturnier spürbar ist.Dein Fazit – würdest du anderen Vereinsmitgliedern empfehlen, bei der nächsten DSAM dabei zu sein?
Auf jeden Fall. Mein Tipp: Einfach machen! Keine zu hohen Erwartungen, aber ein klares Ziel setzen – und einfach die Atmosphäre genießen. Und: Wer nächstes Jahr mitfahren kann, sollte das unbedingt tun 😊Spielsaal Gruppenfoto Jan am Brett so sehen Sieger aus dritter Platz in der Vereinswertung Lobby - Spielbericht 1. Bundesliga 14. Runde – Klassenerhalt trotz Niederlage gegen den FC Bayern München! – von Benedict Krause
Nach der knappen Niederlage am Vortrag gegen unseren Reisepartner SV Werder Bremen wollten wir am Samstag gegen den FC Bayern München endgültig den Klassenerhalt klarmachen. Das war mit mindestens einem 4-4 aus eigener Kraft möglich, aber auch bei einer Niederlage standen die Chancen gut, durch die Ergebnisse auf den anderen Plätzen gerettet zu werden.
Den ersten halben Punkt konnte ich in meiner Schwarzpartie gegen Martin Lokander verbuchen. Mein Gegner spielte die gleiche Variante gegen die Grünfeld-Indische-Verteidigung wie Jonas Lampert in Runde 8 und versuchte mit 18.h4!? eine neue Idee einzubringen. Doch die Stellung bewegte sich immer ungefähr im Gleichgewicht und endete noch vor der Zeitkontrolle mit einem Dauerschach: 0,5-0,5.
Kurz darauf endete auch Aljoschas Partie mit Weiß gegen Felix Blohberger. Dieser überraschte Aljoscha mit der Französischen Verteidigung, gegen die Aljoscha in der Abtauschvariante noch die seltene Idee 4.h3!? vorbereitet hatte. Allerdings war die Öffnung der Stellung mit 6.c4 gegen den schwarzen Aufbau verfrüht und so sah sich Aljoscha nach 6…Lb4+ einigen Probleme gegenüber. Vielleicht zu seinem Glück hatte Schwarz verschiedene interessante Ideen zur Verfügung und der Gewinn des c3-Bauerns war nicht die stärkste Fortsetzung. Anschließend konnte Aljoscha genügend Kompensation nachweisen und mit 16.d5 zumindest etwas Druck ausüben. Doch Felix Blohberger verteidigte sich korrekt und die Partie endete in der logischen Punkteteilung: 1-1.
Als nächstes zog Igor mit einem weiteren halben Punkt nach. In seiner Schwarzpartie gegen Alvar Alonso Rosell entstand schnell eine symmetrische Stellung, in der Igor überhaupt keine Probleme hatte. Möglicherweise stand er in der Endstellung sogar minimal angenehmer, aber der Remisschluss war durchaus verständlich: 1,5-1,5.
Dieser Friedfertigkeit schloss sich Bartosz mit Weiß gegen Pouya Idani an. In einer Caro-Kann-Abtauschvariante setze sein Gegner früh e5 durch und tauschte die Damen. Das entstandene Endspiel mit schwarzem Isolani bot anfangs noch leichten Vorteil für Bartosz, der sich jedoch schnell verflüchtigte, als der Isolani abgetauscht wurde. Folgerichtig wurde auch hier Remis vereinbart: 2-2.
Danach gerieten wir leider in Rückstand, als Monika in ein Mattnetz ihres Gegners Joseph Girel gelaufen war. Dieser hatte mit Schwarz die gleiche Variante wie Magnus Carlsen gespielt, der damit bei unserem Heimwochenende gegen Max Warmerdam gewonnen hatte. Anders als Max Warmerdam nahm Monika das Bauernopfer an und konnte sich so einen leichten Vorteil erspielen. Doch Joseph Girel spielte seine Kompensation stark aus und brachte Monika mit 22…Ld4+ in Schwierigkeiten, da 23.Kg2 an 23…Dxe2+!! mit einem gewinnbringenden Damenopfer gescheitert wäre. Stattdessen gab Monika den Bauern zurück, aber konnte das schwierige Endspiel anschließend nicht zusammenhalten: 2-3.
Trotzdem hatten wir noch Hoffnung auf einen Mannschaftspunkt, da Giso eine starke Partie gegen Michael Fedorovsky spielte. In der Eröffnung überraschte er seinen Gegner mit dem sogenannten Würfel 1.d4 d5 2.c4 c5!? und erlangte leichten Ausgleich. Im Verlauf des Mittelspiels wurde aus diesem Ausgleich sogar Vorteil und in gegenseitiger Zeitnot hoffte Michael Fedorovsky darauf, mit einer Kombination einen Bauern einzusammeln. Stattdessen wäre es objektiv besser gewesen, die leicht schlechtere Stellung zu verteidigen, denn seine Kombination hatte ein großes Loch, die Weiß eine Qualität hätte kosten sollen. Doch in Zeitnot übersah Giso leider ein kleines Detail und landete stattdessen in einem Endspiel mit Minusbauern. Das war zwar objektiv noch zu verteidigen, aber leider gelang Giso dies nicht: 2-4.
Ein Erfolgserlebnis konnten wir dann in der Schwarzpartie von Jonas gegen Jaime Santos Latasa verzeichnen. In einem Englischen Angriff der Najdorf-Variante wählte Jonas einen Aufbau mit …h5 und es entwickelte sich ein interessanter strategischer Schlagabtausch, aus dem sich ein Mittelspiel mit ungleichfarbigen Läufern und Schwerfiguren ergab. Um die weiße Königsstellung zu öffnen, opferte Jonas einen Bauern. Die dadurch nach der Zeitkontrolle entstandene Stellung versprach für Weiß trotz des Mehrbauerns keine Gewinnchancen und so wurde der Punkt geteilt: 2,5-4,5.
Abschließend kämpfte Johan noch eine ganze Weile um einen halben Zähler gegen Seyed Mohammad Amin Tabatabaei. Aus der Eröffnung heraus war er mit Weiß bereits früh unter Druck geraten, aber konnte sich bis 27…Sg7 zurück in die Partie kämpfen. An dieser Stelle wäre vermutlich 28.Sc1 angemessen gewesen, um den a2-Bauern zu verteidigen. Der stattdessen gewählte taktische Schlagabtausch hatte ein zentrales Problem in 33…Te7! Das folgende Endspiel mit Minusqualität hatte durchaus studienartigen Charakter, doch schließlich fand Schwarz eine Lösung, die Partie mit dem Rückopfer der Qualität auf f5 zu gewinnen. Möglicherweise konnte Johan die Partie vorher Remis halten, aber trivial war dies auf keinen Fall: 2,5-5,5.
Am Ende des Tages verloren wir das Match verdient, aber es gab trotzdem Grund zum Jubeln: Aufgrund des klaren Sieges der Schachfreunde Deizisau gegen den SV Mülheim Nord hielten wir auch ohne eigene Mannschaftspunkte die Klasse! Es galt also, die erfolgreiche Saison beim gemeinsamen Essen zu feiern und das Match am Sonntag gegen den SV Deggendorf als schönen Abschluss zu genießen.
- Spielbericht 1. Bundesliga 15. Runde – Schlussrunde gegen den Gastgeber – von Aljoscha Feuerstack
Trotz der beiden vorausgegangen Niederlagen konnten wir den letzten Spieltag entspannt angehen, da der Klassenerhalt bereits gesichert war. Für unsere Gegner des gastgebenden SV Deggendorf war der Verbleib in der Liga noch nicht sichergestellt – zumindest theoretisch, denn Mühlheim hätte sie im Falle des sehr unwahrscheinlichen Sieges gegen Baden-Baden noch überholen können. Auf uns wartete eine sehr ausgeglichene Mannschaft aus acht starken und erfahrenen Großmeistern. Auf dem Papier waren wir damit leichter Underdog, vor allem an den hinteren Brettern.
Die erste beendete Partie war mein Kampf mit dem jungen bulgarischen Großmeister Martin Petrov an Brett 5.
In schneller Abfolge trudelten danach weitere Ergebnisse ein. An Brett 8 hatte es Martin mit dem serbischen Großmeister Nikola Sedlak zu tun, der noch vor wenigen Jahren über 2600 hatte. Martin erwischte leider nicht seinen besten Tag, was von so einem starken Gegner natürlich bestraft wird.
Bartosz spielte auf den ersten Blick eine solide Partie, aber bei genauerem Hinsehen gab einige bange Momente zu überstehen.
Frank bekam es mit dem serbischen GM Delchev zu tun, der in seinen besten Zeiten in der Top-50 der Welt war.
Wie Frank hatte unser Captain Benedict es ebenfalls mit der Sveshnikov-Variante zu tun, konnte aber mit Weiß gegen den serbischen GM Bogosavljevic keine Gewinnchancen kreieren und musste zwischenzeitlich eine schlechtere Stellung verteidigen. Wie wir es von ihm gewohnt sind, gelang ihm das aber souverän: Remis!
Mittlerweile war schon klar, dass wir den Kampf verlieren würden, da es auch bei unseren beiden Spitzenbrettern düster aussah.
Zum Abschluss noch ein positioneller Leckerbissen. Igor spielte eine lehrbuchartige Partie zum Thema guter gegen schlechten Läufer.
Die hohe 2,5-5,5-Niederlage zum Saisonabschluss wirkt etwas ernüchternd und führte dazu, dass unsere Gegner und weitere Mannschaften an uns vorbeizogen und uns auf den 12.Tabellenplatz verwiesen. Unserer Stimmung tat dies keinen merklichen Abbruch, denn unser Ziel hatten wir ja bereits erreicht und dürfen uns auf eine Neuauflage des Abenteuers 1.Bundesliga freuen!
Natürlich gelingt so ein Abenteuer nicht von allein und das Saisonende ist eine gute Gelegenheit, um den vielen Menschen zu danken, die es in dieser Form ermöglicht haben. Unsere Sponsoren Weissenhaus Chess Academy, SBR-net Consulting AG und Blue Ocean Business Software GmbH haben, zusammen mit zahllosen privaten Spender*innen, die nicht unerheblichen finanziellen Herausforderungen gestemmt. Nicht weniger wichtig sind die vielen Dinge, die es zu organisieren gilt. Ich möchte dem Abteilungsvorstand für seine unermüdliche Arbeit danken. Exemplarisch seien Oliver von Wersch und Alexandra Leib erwähnt, bei denen ich mir nicht ausmalen möchte, wie viel Zeit sie etwa für Pressearbeit aufgebracht haben. Auch außerhalb des Vorstands gab es viel Unterstützung aus der Abteilung, wie die vielen Helfer*innen bei unseren Heimwochenenden zeigten. Erfreulich und motivierend war zudem das große Interesse an unseren Kämpfen. Toll, dass einige aus der Abteilung sogar weite Wege zu unseren Auswärtsspielen auf sich genommen haben, um uns vor Ort zu unterstützen! Schließlich hatten wir mit Benedict Krause einen sehr kompetenten und engagierten Mannschaftsführer, dem ich ebenso danken möchte wie Sebastian Siebrecht, der im Hintergrund viele Fäden für uns gezogen hat.
- Impressionen aus Deggendorf
Es war der Abschluß unserer ersten Saison in der stärksten Schachliga der Welt – und diese Saison werden wir sicher nie vergessen, auch wenn hoffentlich noch viele weitere hinzukommen.
Hier unsere Impressionen des von unseren niederbayerischen Gastgebern vorzüglich organisierten Events. - Wimpel, Wimpel, Wimpel!
Wir haben in der Schach Bundesliga Saison eine neue, kleine Tradition etabliert: unsere 14 Gegner haben vor Wettkampfbeginn jeweils einen Wimpel von unserem Abteilungsvorsitzenden Hajo Kehr überreicht bekommen.
Leider gibt es nicht von allen Übergaben Fotos. – Dickes Lob aber an unseren Reisepartner Werder Bremen, die als einzige Mannschaft auch einen Wimpel für uns hatten.