Unsere Schachabteilung und Ihre Historie sowie hervorgehobene Erfolge
2019 ca. 150 Mitglieder / 9 Mannschaften
2018 Aufstieg in die 2. Bundesliga und
3. Platz bei der Norddeutsche Blitzmannschaftsmeisterschaft
2010 1. St. Pauli Schachopen mit ca. 300 Teilnehmern
2005 ca. 85 Mitglieder / 6 Mannschaften
2000 Hamburger Pokalsieger
1999 Wiederaufstieg in die Oberliga
1986 Hamburger Blitzmannschaftsmeister und Aufstieg in die Regionalliga Nord (heute Oberliga)
1985 Hamburger Pokalsieger und Aufstieg in die Landesliga
1972 Aufstieg in die Stadtliga
1965 Wiederaufstieg in die A-Klasse
1960 Umzug in das Vereinsheim am Heiligengeistfeld
1951 Aufstieg in die A-Klasse
1950er ca. 40 Mitglieder unter Ihnen zahlreiche Jugendliche
1947 Gründung der Schachabteilung FC St. Pauli
1929 Erste Schachaktivitäten beim FC St. Pauli
Berichte aus der Chronik von einzelnen Meilensteinen unserer Schachgeschichte:
Anläßlich des 25jährigen Bestehens der Abteilung berichtete Ernst Meyer über die Anfänge der Abteilung:
„Die ersten Anfänge unserer Schachspieler gehen auf das Jahr 1929 zurück. Wir spielten im Clubraum unseres damaligen Vereinslokals Blunk in der Kieler Straße. Der erste Leiter unserer kleinen Schar war Ali Cahn. Es tauchen unter den Spielern Namen wie Otto Röbe, Berni Schreiner, Amandus Vierth, Ernst Meyer und Gustav Tiedemann auf.
Ein erstes Turnier sah Berni Schreiner als Sieger, so daß unser damaliger Ligaspieler als erster den Titel eines Clubmeisters trug. Aus diesen kleinen Anfängen heraus entwickelte sich im Laufe der Jahre zwar ein stetiger Spielbetrieb, zu einem festen Aufbau oder zur Gründung einer eigenen Abteilung kam es jedoch nicht – es wurde eben nur Schach gespielt.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Grundstein zu einer selbständigen Abteilung gelegt. Wir trafen uns allwöchentlich in unserem damaligen Vereinslokal Café Siegler; teils um die nach und nach heimkehrenden Kameraden wiederzusehen, teils um unseren brach liegenden Spielbetrieb neu aufzubauen. Als der spätere Abteilungsleiter Ernst Meyer den Gedanken des Schachspielens erneut aufgriff, sammelten sich sofort einige Kameraden um ihn. Wir fingen wieder an. Wer noch ein Schachspiel im Hause hatte, mußte es mitbringen.
In unserem Spielraum, dem Vorstandszimmer in der alten Geschäftsstelle, waren die Bombenschäden des Krieges nachdrücklichst spürbar geblieben. Das Zimmer hatte keine Fenster, Decke und Wände waren gleichfalls arg mitgenommen. Wir spielten im Stehen mit Hut und Mantel. Berni Schreiner, Georg Paul, Horst Böhm, Guschi Dorn und Ernst Meyer, aber auch noch einige andere Spieler machten hier im Winter 1947 ihre ersten Partien. Als wir unter dem Namen FC St. Pauli von 1910 e.V. Schachabteilung dem Hamburger Schachverband beigetreten waren, wurde Ernst Meyer Abteilungsleiter, den Posten des Schachwarts übernahm Fiete Schröder.
Bei den Mannschaftskämpfen um die Hamburger Meisterschaft wurden wir in die C-Klasse eingereiht.
Unsere erste Mannschaft spielte in dieser Aufstellung: Hartmann, Böhm, Schröder, Siegmund, Paul, Dorn, Schreiner, Meyer, Trede und Schöning.
Als wir im Winter 1948/49 unser erstes größeres Turnier abwickelten, war schon unser damaliger Ligaspieler Günther Woitas zu uns gestoßen. Dieser bewies, daß er nicht nur von der Lederkugel, sondern auch vom Schachspiel allerhand verstand. Er zeigte sich uns allen überlegen, wurde Sieger unseres Turniers und damit Klubmeister. Man schrieb in den Fußballkritiken über ihn als den Schachprofessor. Günther Woitas errang den Titel ‚Klubmeister‘ viermal hintereinander; der nächste Sieger war Carl Sommerfeld.“
Zeitgenössischer Bericht vom Aufstieg im Jahre 1965:
„Am Samstag, dem 12. Juni 1965, fand im Rahmen der Europa-Mannschaftsmeisterschaft in der Festhalle von Planten un Blomen der alles entscheidende Kampf gegen den Schachklub ‚Eisenbahn‘ statt. In dieser Serie noch ungeschlagen, hatten wir es nun in der Hand, im Kampf gegen den Schachklub ‚Eisenbahn‘ die Punkte zu erringen, die nötig waren, um in die A-Klasse aufzusteigen. Eine Chance, die wir seit vielen Jahren nicht mehr gehabt hatten.
Mit 1,5 Punkten Vorsprung aus den vergangenen Spielen hatten wir einen kleinen Vorteil gegenüber unserem Kontrahenten ‚Eisenbahn‘. Dennoch gingen wir in diesen Kampf mit gemischten Gefühlen hinein, denn an diesem Tage mußten wir so bewährte Spieler wie Brose, Böhm, Ernst Meyer und Klaus-Werner Meyer ersetzen. Aber dafür hatten wir einen unbändigen Siegeswillen mitgebracht, und nach ca. 90 Minuten führten wir mit 9,5:4,5 Punkten. Selbst die erstmalig in dieser Serie eingesetzten Spieler Stegen, H. v. Bontani und Kühnemund rechtfertigten das in sie gesetzte Vertrauen und hatten sich mit je einem Sieg bedankt. Doch unsere Freude dauerte nicht lange; der Vorsprung schmolz mehr und mehr, und plötzlich stand es dann 10,5:10,5. Claus Nische, sonst Garant für einen sicheren Punkt, hatte soeben seine Partie verloren. Langsam wurden wir nervös. Sollte, so dicht vor dem Ziel, unser Traum vom Aufstieg doch noch zerrinnen? Durch unseren anfänglichen Vorsprung von 1,5 Punkten konnten wir es uns zwar leisten, den Mannschaftskampf ganz knapp mit 12:13 zu verlieren. Aber noch waren dazu 1,5 Punkte nötig, und nur noch drei Partien waren nicht beendet. Die Spannung stieg bis zum Zerreißen. Doch dann sah man Rolf Markus sich freudestrahlend von seinem Platz erheben: ‚Gewonnen! Gewonnen!‘ Jetzt trennte uns nur noch ein halber Punkt vom Aufstieg. Alles blickte nun zu Ellram und Oltmanns hinüber. Und da, endlich, Oltmanns hatte es geschafft. Mit einem Remis von ihm war die Entscheidung gefallen: Der Aufsteiger hieß FC St. Pauli. Feierlich wurde es im Festsaal vor 1300 Schachspielern bekannt gegeben.“