Schach

Rückblick 2. Bundesliga Nord 2023/24: Unsere Reise in die Schachbundesliga

Ein Saisonfazit unseres Teamkapitäns Benedict Krause.

Analog zu dem Rückblick meines Bruders aus dem Vorjahr möchte ich die vergangene Saison an dieser Stelle einmal Revue passieren lassen. Nachdem ich im Jahr 2019 zum FC St. Pauli gewechselt bin, haben wir in den Saisons 2019/21, 2021/22 und 2022/23 jeweils erst am letzten Wochenende den Klassenerhalt gesichert und dabei stets auch eine Menge Dusel gehabt. Daher wollten wir es in dieser Saison endlich besser machen und den Klassenerhalt mit einer geschlossenen Teamleistung frühzeitig in trockene Tücher bringen. Doch dieses Mal sollte sogar viel mehr möglich sein, doch dazu später mehr.

Es gab in diesem Jahr jedoch auch einige Veränderungen und Besonderheiten, die bei unserer Planung berücksichtigt werden mussten. Zum einen wird das gesamte System der 2. Bundesligen zur Saison 2023/24 reformiert, sodass es in der kommenden Saison nur noch 2 Ligen mit 12 Mannschaften anstatt von 4 Ligen mit 10 Mannschaften geben wird. Das hat zur logischen Folge, dass deutlich mehr Mannschaften aus den 2. Bundesliga absteigen müssen, um diese Verkleinerung realisieren zu können. Somit war klar, dass die Plätze 7-10 direkt absteigen und der sechste Platz in eine Relegation mit insgesamt 16 Teams muss, in der sich nur vier Teams einen Platz in der 2. Bundesliga sichern können. Zum anderen habe ich in diesem Jahr erstmals den alleinigen Job des Mannschaftsführers übernommen, den ich mir im Vorjahr noch mit Patrick Stenner geteilt habe. Das bedeutete natürlich eine Menge an Planungsarbeit, bei der mich der gesamte Vorstand und Maik Richter als Mannschaftsführer der zweiten Mannschaft tatkräftig unterstützt haben. Ich freue mich darauf, diese Reise auch in der kommenden Saison in der Schachbundesliga fortzusetzen. Die Planungen hierfür sind auf jeden Fall bereits in Gang gesetzt. Zudem möchte ich mich zum Start dieses Artikels auch einmal bei allen herzlich bedanken, die bei den Heimkämpfen und der Finanzierung der ganzen Saison ihren Beitrag geleistet haben. Die gesamte erste Mannschaft ist euch wirklich dankbar!

Jetzt aber zur sportlichen Ausgangslage vor dieser Saison: Wir sind mit dem gleichen Stammkader wie in der Vorsaison in die 2. Bundesliga gestartet, der aus den folgenden Spieler*innen bestanden hat: Bartosz Socko, Igor Janik, Aljoscha Feuerstack, Benedict Krause, Monika Socko, Jonah Krause, Can Ertan, Frank Sawatzki, Martin Voigt und Fabian Müller. An der Zusammensetzung der Liga hat sich jedoch einiges geändert: Als Absteiger aus der Schachbundesliga schienen die Schachfreunde Berlin der klare Aufstiegsfavorit zu sein. Dahinter konnten sich mit dem SK Zehlendorf, dem SV Glückauf Rüdersdorf und uns einige Teams mit Ambitionen einreihen. Zudem durften auch die Zweitvertretungen vom SK Doppelbauer Turm Kiel und vom HSK niemals unterschätzt werden, da dort einige starke junge Spieler gemeldet wurden. Währenddessen reihten sich der Lübecker SV, der HSK Lister Turm II, die SG AE Magdeburg und der SC Rotation Pankow dahinter ein und legten den Fokus auf das Erreichen von Platz 6 beziehungsweise Platz 5.

Am ersten Wochenende bekamen wir es dann mit dem SK Zehlendorf und dem SC Rotation Pankow zu tun. Dabei sah es am ersten Spieltag gegen Zehlendorf zunächst so aus, als wenn sich die Geschichte der letzten Jahre wiederholen sollte. An Brett 1 und 2 erreichten Bartosz und Igor zwar zwei solide Remisen, aber dahinter war eine Menge Schatten zu sehen. Aljoscha, Jonah und Can verloren insgesamt verdient und Frank stellte seine Partie in einer ausgeglichenen Stellung leider auch ein. So spielte es für das Gesamtergebnis dann auch keine Rolle mehr, dass Fabian und ich unsere Gewinnstellungen beide zum Remis verdarben. Am Ende stand ein 2-6 und die Erkenntnis, dass wir gegen den SC Rotation Pankow eine Leistungssteigerung benötigen, um den Saisonstart nicht komplett an die Wand zu fahren. Das gelang dann auch überzeugend, sodass die Berliner mit 1-7 nach Hause geschickt wurden und wir einige schöne Siege einfahren konnten. Auszugsweise hier einmal die Stellung von Fabian an Brett 8 gegen Norman Daum nach seinem Zug 16…Lb7, der die weiße Dame fängt,

und die Stellung von Jonah, der gerade mit 22.e5 die Koordination der schwarzen Figuren von Lars Neumeier unterbrochen hat.

An dieser Stelle möchte ich mich im Namen des Vereins noch einmal bei meinem Gegner Benjamin Dauth bedanken, der zwei Stunden vor Start des Wettkampfes am Samstag bereits vor Ort war und die ganze Zeit beim Aufbauen geholfen hat. Das habe ich von einem Spieler der Auswärtsmannschaft noch nicht allzu häufig erlebt!

Mit diesem Erfolg im Rücken fuhren wir dann am zweiten Wochenende zu den beiden Reisepartnern HSK Lister Turm II und SG AE Magdeburg, gegen die wir wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt sammeln wollten. Das Wochenende stand allerdings wettertechnisch unter keinem guten Stern, da in einigen Teilen Deutschlands starke Schneefälle und ein allgemeines Wetterchaos Flugzeuge, Bahn und auch Autos beeinflussten. Daher war es für uns günstig, dass alle Spieler*innen bereits am Freitag nach Magdeburg anreisten, wobei auch hier teilweise Verspätungen von bis zu fünf Stunden auftraten. Immerhin konnten alle bis um Mitternacht zum Hotel kommen, womit die halbe Miete bereits geschafft war. Das zeigte sich dann auch am nächsten Tag, als wir am Spielort eintrafen. Die Hannoveraner Mannschaft war nur zu fünft, da das Wetterchaos sowohl Autos als auch die Bahn wesentlich eingeschränkt hatte. Wir versuchten noch gemeinsam mit dem Schiedsrichter, den Start der Wettkämpfe um eine halbe Stunde nach hinten zu verlegen, aber auch das reichte für die fehlenden drei Spieler nicht, weshalb wir mit 3-0 in Führung gingen. Das Gesamtergebnis konnten wir dann noch mit vier weiteren Siegen und einer Niederlage in die Höhe schrauben. Auszugsweise auch hier die Stellung von Jonah gegen Moritz Gentemann nach 43.f4. Schwarz gehen die Züge aus und Jonah gewann das Endspiel kurz darauf:

Währenddessen war meine Partie gegen Tobias Vöge deutlich dramatischer und ich konnte erst kurz vor Ladenschluss mit 66.Sc3! den entscheidenden Punch setzen. Schwarz kann den Durchmarsch des d-Bauern nicht mehr aufhalten:

Den verkorksten Saisonstart mit 2-6 konnten wir also mit zwei überzeugenden 7-1 Siegen vergessen machen und am Sonntag galt es dann, diesen Trend gegen Magdeburg fortzusetzen. Auf zwei Remisen von meinem Bruder und mir folgten wiederum Siege von Bartosz, Monika und Frank, der in einer ausgeglichenen Stellung auf Zeit gewann. Den Sieg sicherte dann Fabian mit einem Remis, bevor Aljoscha noch einen weiteren vollen Zähler beisteuern konnte. Lediglich Can musste die Segel streichen, nachdem er in einer deutlich besseren Stellung eine Figur einstellte. Am Ende stand trotzdem ein erneut hohes 5,5-2,5, das uns in der Tabelle weiter nach vorne beförderte. Auszugsweise hier einmal die schöne Kombination von Monika, die uns mit 24.Sxe5! auf die Siegerstraße beförderte:

Während wir in der folgenden 5. Runde spielfrei hatten, ging es für uns in der 6. Runde im wichtigen Heimspiel gegen den Hamburger SK II. Parallel spielten auch St. Pauli II und St. Pauli III, sodass dieser Sonntag zu einem super organsierten Event wurde. Im Gegensatz zu den vorherigen Runden spielten wir ohne polnische Unterstützung, sodass wir an jedem Brett leichte Elo-Nachteile verzeichnen mussten. Das schien unseren Kampfgeist jedoch nicht zu trüben. Sowohl Tom-Frederic Woelk als auch Konstantin Peyrer kamen gegen Martin und mich aus der Eröffnung heraus unter die Räder und wir konnten den Kampf früh auf 2-0 stellen. In der folgenden Theoriestellung kannte sich Martin besser aus und stand nach 15…Sfxe4! bereits deutlich besser und kurz danach auf Gewinn:

Anschließend brach ich mit 21.Lxc6+! in die schwarze Stellung ein:

Nachdem Melanie Lubbe gegen Daniel auf 1-2 verkürzte, erhöhte Giso mit einem schönen Schwarzsieg auf 3-1. Der HSK II glich mit Siegen von Nikolas Lubbe und Georgios Souleidis zwar auf 3-3 aus, aber dann machten Frank und Fabian mit zwei schönen Weißsiegen alles klar. In der folgenden Stellung konnte Frank mit 37.Sxe5, 38.Dd3+ und 39.Dd6 einen Bauern und damit anschließend auch die Partie gewinnen:

Der 5-3 Sieg sollte uns dem Klassenerhalt bereits ganz nahe bringen. Am folgenden Wochenende standen nämlich die beiden Wettkämpfe gegen den Lübecker SV und den SK Doppelbauer Turm Kiel II an. Mit 3 Mannschaftspunkten aus diesen beiden Spielen sollten wir bereits gerettet sein. Währenddessen zeigten die anderen Bewerber für den Aufstiegsplatz auch hier und da einen schwächeren Wettkampf: Zehlendorf holte gegen den Lübecker SV, den SK Doppelbauer Turm Kiel II und die SF Berlin nur einen Mannschaftspunkt und die SF Berlin gaben gegen den SV Glückauf Rüdersdorf und den SC Rotation Pankow jeweils ein 4-4 ab. Damit waren wir im Optimalfall auch wieder im Aufstiegsrennen im Gespräch.

Diese Ambitionen unterstrichen wir dann am vorletzten Wochenende gegen den Lübecker SV. Diese traten wie gewohnt mit einer Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern an, die gegen uns allerdings gewaltig unter die Räder kamen. Lediglich die Partie der Namensvetter zwischen Ullrich Krause und mir ging Remis aus, während wir ansonsten sieben Siege einführen und damit einen rekordverdächtigen 7,5-0,5 Sieg feierten. Hierbei gewann Aljoscha beispielsweise eine ausgeglichene Stellung, da sein Gegner 26.Sd5! übersah:

Auch Fabian konnte in der folgenden Stellung mit 19.De2 eine schöne Initiative einleiten:

Auf diesen dritten Kantersieg der Saison folgte dann der Thriller unserer bisherigen Saison gegen den Tabellenführer SK Doppelbauer Turm Kiel II. Beide Mannschaften waren mit starker Aufstellung angetreten und es zeigte sich auch ein verbissener Fight. Zwar gingen die Partien von Fabian, Jonah und mir friedlich aus, aber das war es dann auch schon mit den halben Punkten. Die Siege von Can gegen Keyvan Farokhi und Bartosz gegen Filip Boe Olsen wurden durch die Doppelbauern gekontert, indem Magnus Arndt und Magnus Ermitsch gegen Monika und Frank gewannen. Am Ende entschied die Partie von Aljoscha gegen Ashot Parvanyan über den Ausgang des Matches. Und tatsächlich: Nach langem Kampf konnte Aljoscha seinen Mehrbauern erst in eine Mehrfigur verwandeln und anschließend auch noch den Abtausch des letzten Bauern vermeiden. Hier einmal die Stellung von Can, in der er mit 20…Se6 und 21…d4 die Initiative übernahm:

Die gute Endspieltechnik von Aljoscha wurde unter anderem nach 47…Sxb3 deutlich. Weiß ist an dieser Stelle bereits in ernste Probleme geraten, da …Sc1- und …c4-Ideen in der Luft liegen:

Aljoscha verwertete souverän und es brandete sowohl bei uns Spielern als auch bei den Fans großer Jubel aus: Wir waren zum ersten Mal seit Jahren vorzeitig gerettet und aufgrund der Ergebnisse auf den anderen Plätzen lagen wir vor dem finalen Wochenende tatsächlich auf Platz 1 der Tabelle zwei Brettpunkte vor den Schachfreunden Berlin, gegen die wir noch spielen mussten. Es bahnte sich also bereits ein spannendes Finish an, das es in sich haben sollte:

Über dieses finale Wochenende möchte ich an dieser Stelle nur kurz berichten, da noch ein weiterer Bericht folgen wird. Es sei nur so viel gesagt: Wir traten bis auf das Fehlen von Jonah in unserer Bestbesetzung an und die Schachfreunde standen dem in nichts nach. Ihre Mannschaft könnte so sicherlich auch in der Bundesliga antreten und sich ernste Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen. Es entwickelte sich ein dramatisches Match, bei dem es zunächst gut für uns aussah, bis einige Partien in Zeitnot kippten und wir schließlich auf eine drohende Niederlage zusteuerten. Allerdings konnten Igor, Frank und ich unsere Stellungen Remis halten und damit das ganz wichtige 4-4 holen. Ein Sieg hätte zwar für größeren Jubel gesorgt, aber auch mit einem 4-4 hatten wir den Aufstieg nun in der eigenen Hand. Daher wurde nach dem gemeinsamen Abendessen auch noch ein Fokus auf die Vorbereitung gelegt, um den für uns so wichtigen Sieg gegen den SV Glückauf Rüdersdorf zu holen.

Zu Beginn war die Nervosität durchaus spürbar: Während die Schwarzpartien von Aljoscha, Monika und Frank schnell auf ein Remis zusteuerten standen Fabian und Can problematisch. Allerdings hatten Igor und ich bereits Vorteile gesammelt und Bartosz stand zumindest unklar. Der entscheidende Durchbruch gelang dann, als Can eine schöne Kombination auspackte und seine Partie sogar gewann. Das war der Brustlöser, denn in der Folge verlor Fabian zwar seine Partie zum 2,5-2,5, aber die Stellungen von Bartosz, Igor und mir versprachen mindestens 2,5 Punkte, die zum Aufstieg gereicht hätten. Am Ende wurden es sogar 3 und wir gewannen mit 5,5-2,5. Der gleichzeitige 6,5-1,5 Sieg von den SF Berlin gegen den Hamburger SK II reichte damit nicht mehr, da wir am Ende einen Brettpunkt Vorsprung aufweisen konnten. Ein wahres Drama, das wir schlussendlich ausgelassen feiern konnten. Details zu den beiden Wettkämpfen werden aber sicherlich noch folgen!

Ich möchte an dieser Stelle nur noch einmal ein paar Dinge herausheben: In dieser Saison haben alle von uns endlich mal gezeigt, welches Potenzial in ihnen steckt. Am Ende war jeder einzelne Brettpunkt wichtig, was die Bedeutung der beiden 7-1 Siege und vom 7,5-0,5 Sieg noch einmal herausstellt. Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle daher nur Bartosz. Ab Runde 3 hat er so überzeugendes Schach gespielt, dass ich hoffe, ihn bald wieder über der magischen Grenze von 2600 sehen zu können. Eine solche Bank an Brett 1 zu haben, hilft dem Team enorm weiter.

Jetzt darf zwar erst einmal gefeiert werden, aber ich bin gemeinsam mit dem Vorstand und weiteren Personen bereits mit der Planung der nächsten Saison beschäftigt. Dann werden wir uns in der Schachbundesliga mit Weltstars messen dürfen. Aus unserer Mannschaft haben nach meinem Wissen nur Bartosz, Aljoscha und ich Erstligaerfahrung, weshalb es für die anderen ein neues Erlebnis wird, das einen auf jeden Fall bereichert. In diesem Sinne präsentiere ich euch hier noch einmal die überragende Tabelle und unsere Einzelergebnisse und freue mich auf die nächsten Monate. In Hamburg sagt man Tschüss!

Rückblick 2. Bundesliga Nord 2023/24: Unsere Reise in die Schachbundesliga Read More »

Showdown in Rüdersdorf

Oder: Steigen unsere Schachspieler noch vor den Fußballern in die 1. Bundesliga auf?

Fotos-Credits: Frank Müller, Wikipedia

Die beschauliche, von Badeseen und ehemaligen DDR-Industrieanlagen geprägte Gemeinde Rüdersdorf muss man erstmal finden. Sie liegt 30km vom Berliner Stadtzentrum entfernt. Auf dem Weg von Berlin dorthin kommt man an der Rennbahn Hoppegarten vorbei. Bekannt ist Rüdersdorf als ehemaliges Bergbaugebiet, u.a. für sein Freilichtmuseum Museumspark, in dem Industrieanlagen ausgestellt sind; in der Region auch eine bekannte Event-Location.

Auch steht Rüdersdorf schon seit Jahren für gutes Schach. Und am kommenden Wochenende für einen möglicherweise wegweisenden Wettkampf für unseren ganzen Verein: Steigen unsere Schachspieler noch vor unseren Profifußballern in die 1. Bundesliga auf?

Zwei Runden vor Schluß grüßen wir nach einer stabilen Saison auf hohem Leistungsniveau von der Tabellenspitze. Die zweiteilige 2. Bundesliga ist bereits erreicht – auch das ist für uns schon ein toller Erfolg.

Aber die Jungs um Monika Socko wollen mehr: am Samstag ab 14:00 Uhr kommt es in Rüdersdorf im Kampf mit den Schachfreunden Berlin zum direkten Duell Erster gegen Zweiter. Am Sonntag warten dann ab 10:00 Uhr die Gastgeber auf uns. Letztere immerhin der Zweitligameister der Vorsaison.

Zugegebenermaßen: der Aufstieg in die stärkste Schachliga der Welt – bis auf Magnus Carlsen spielt kommende Saison die komplette Weltspitze dort mit – wäre für uns eigentlich eine Nummer zu groß. Aber wer möchte sich nicht mit den Besten messen dürfen? Und wie cool klänge eigentlich die Paarung Feuerstack – Anand? Die wäre dann an Brett 2.

Weltpokalsieger-Besieger. Da war doch was?

Unser Abteilungsvorstand wird vor Ort in Rüdersdorf vertreten sein und wir planen, einen Live Chat für Mitglieder anzubieten. Den Ergebnissen könnt ihr ansonsten hier folgen:
https://ergebnisdienst.schachbund.de/bedh.php?liga=2bln

Samstag, 16.03., ab 14:00 Uhr SF Berlin – FC St. Pauli
Sonntag, 17.03., ab 10:00 Uhr FC St. Pauli – SV Glückauf Rüdersdorf

Wir sind bereit und fiebern mit – und wie immer es am Wochenende ausgehen wird:

You’ll never walk alone!

Showdown in Rüdersdorf Read More »

Bericht: Landesliga Hamburg St.Pauli 3 – Königsspringer 2 6:2

Bericht von Dirk Grote.

Nach zwei Siegen in Folge gegen die beiden Aufstiegsfavoriten Marmstorf und Diogenes wollten wir in der 6.Runde der Landesliga gegen Königsspringer2 unbedingt nachlegen, um die Abstiegsplätze möglichst weit hinter uns zu lassen.

Das gelang tatsächlich genauso souverän, wie in der 5.Runde gegen Diogenes.

Torstens Gegner an Brett 6 hatte in einem Skandinavier einen Bauern geopfert und lang rochiert, um dynamische Kompensation zu erlangen, dann lud er Torsten aber zu einem schnellen Angriff mit Dame und Springer ein, den er direkt zu einem Qualitätsgewinn nutzen konnte, was seinen Gegner nach nur 18 Zügen zur Aufgabe zwang. 1:0 für uns.

Das kam für mich etwas überraschend, da ich da noch dachte, dass meine Partie als Erstes zu Ende sein würde. Mein Gegner spielte mit Weiß die Abtauschvariante gegen Caro-Kann und lief in eine scharfe Variante mit Bauernopfer, in der er sich offensichtlich nicht gut genug auskannte und nicht die besten Züge fand. Als Folge hatte ich das Läuferpaar, eine gefährliche Initiative, verhinderte die weiße Rochade und lockt den weißen Turm so gar noch nach h2, was ich bald taktisch ausnutzen konnte. 2:0 für uns!

Als Nächstes ging die spannende Partie von Thomas an Brett 1 mit Remis aus. In einem sehr komplexen Engländer konnte Thomas zwar die Qualität gewinnen, sein Gegner hatte aber immer genug Kompensation und das Remis war am Ende sicher gerechtfertigt. 2,5 : 0,5 für uns!

Kurz darauf gewann Guntram an Brett 7, der seinen Gegner in einem Alapin Sizilianer in der C-Line so stark unter Druck setzte, dass er erst eine Qualität und schließlich eine ganze Figur gewinnen konnte, was seinen Gegner zur Aufgabe zwang. 3,5:0,5 für uns!

Julian konnte an Brett 3 seinen Gegner mit Schwarz in einem Sweshnikov-Sizilianer erst scheinbar überspielen, dann lief aber irgendetwas schief. Ein Remisangebot lehnte sein Gegner angesichts des Standes des Mannschaftskampfes auch folgerichtig ab, doch am Ende nutzte Julian einen Fehler seines Gegners mit einem Turmgewinn aus und konnte damit den Mannschaftskampf für uns schon entscheiden. 4,5:0,5 für uns!

An Brett 8 machte Jürg schließlich Remis, da er mit weiß in einem Alapin-Sizilianer nicht viel rausholen konnte. Die Materialverteilung 2 Springer gegen 2 Läufer sah zumindest interessant aus, das Remis war nach der abschliessenden Analyse aber wohl gerechtfertigt. 5:1 für uns!

Daniel machte an Brett 2 mit weiß ebenfalls Remis. In einem Slawen war die Stellung wohl die meiste Zeit absolut ausgeglichen und das Remis nur folgerichtig. 5,5:1,5 für uns.

Am längsten spielte Bernd an Brett 4. In einem Endspiel mit Dame, Springer und Bauer gegen Dame und 5 Bauern versuchte er noch einiges, gewann auch noch einen der gegnerischen Bauern, aber mehr als ein Remis war wohl nicht drin. Endstand: 6:2 für uns.

Damit steht unsere Dritte Mannschaft mit 8 Punkten nach 6 Runden auf Platz 3 hinter Großhansdorf und Marmstorf. In den letzten drei Runden sollte ein weiterer Mannschaftssieg für den Klassenerhalt (hoffentlich) reichen.

Der nächste Mannschaftskampf ist am 07.04. auswärts gegen die vierte Mannschaft vom HSK, die auf dem letzten Tabellenplatz steht, aber natürlich nicht unterschätzt werden darf!

Bericht: Landesliga Hamburg St.Pauli 3 – Königsspringer 2 6:2 Read More »

Als „Der Gott des Gemetzels“kurz in Hamburg – Barmbek verweilte!

Als „Der Gott des Gemetzels“kurz in Hamburg – Barmbek verweilte!

Link:https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Gott_des_Gemetzels_(Film)

Es begann für uns nicht gut und wurde dann immer schlimmer!

Aber, Ende gut, Alles gut?!

Jukka kam an Brett 5 mit den weißen Steinen schlecht aus der Eröffnung, geriet im Mittelspiel unter erheblichen Druck, wehrte sich sehr einfallsreich musste aber letztlich „die Waffen strecken“!

Sein Kontrahent opferte die Qualle, sammelte dafür aber zahlreiche Bauern ein wovon der Freibauer auf der c-Linie letztendlich den „Overkill“ verursachte.

0 – 1

Bernd konnte kurze Zeit später an Brett 3 ausgleichen.

Sein Gegner verlor nach ungenauer Eröffnungsbehandlung ohne jegliche Kompensation einen Bauern.

Er versuchte dann das Spiel zu verkomplizieren indem er Druck auf den weißen Feldern mit einem Läufer auf e4 und der Dame auf a8 aufbaute, in Kombination mit einem Turm auf b4, welcher auf die weiße Bauernkette „drückte“.

Durch einige taktische Züge konnte Weiß erst die Qualle auf b4 einsammeln, dann den starken Läufer auf e4 abtauschen und einen zweiten Bauern gewinnen.

Nachdem die weißen Schwerfiguren in die schwarze Stellung eingefallen waren, gab Schwarz auf.

1 – 1

Leider hatte Heinz-Werner an Brett 4 seine sehr vorteilhafte Stellung in eine äußerst unklare verwandelt?!

Nachdem er in einer „Französischen Abtausch Variante seinen Gegner im Mittelspiel komplett überspielt hatte und dieser „nicht mehr Papp sagen konnte“, verwechselte Heinz-Werner die Züge und verlor einen Springer für 2 Bauern.

Es entstand eine sehr unklare Stellung und nach einen weiteren ungenauen Zug von Schwarz konnte Weiß seine Königsstellung konsolidieren und die Partie Dank seiner Mehrfigur gewinnen.

Extrem unglücklich gelaufen für uns!

1 – 2

Kurze Zeit später konnte Joschka für uns ausgleichen.

Trotz guter Vorbereitung seines Kontrahenten gelang es Joschka sich aus einer kritischen Stellung nach und nach zu „befreien“, um dann seinen Gegner im Mittelspiel vollkommen zu dominieren!

Nachdem sein Druck, dank seiner aktiven Figuren zu stark wurde und er auf der c-Linie mit Schwer- und Leichtfiguren eindrang, brach der Widerstand seines Gegners zusammen und Joschka „erntete die Früchte“ seines guten Spiels!

2 – 2

Die anderen Partien „wogten im Mittelspiel hin und her“ und schwankten zwischen unklar und Ausgleich.

Als nächstes gelang es Axel leider nicht, seine ausgeglichene Stellung zu halten.

Sein Gegner übte in der Overtime mit Dame und Läuferpaar gegen Dame und Springerpaar starken Druck aus und Axel stellte leider einen Bauern kompensationslos ein, welcher dann letztendlich die Partie entschied.

2 – 3

Thomas gelang dann der überaus wichtige Ausgleich.

Nach der unkonventionellen Eröffnungsbehandlung von beiden Seiten entstand eine Königsindische Struktur mit dem wesentlichen Merkmal, dass Schwarz nicht g6 gezogen hatte und Thomas einen Anti – Königsindisch Aufbau wählte, mit f3, g4 und dann später h4 und g5 Bauern.

Im späten Mittelspiel in der Overtime gewann Thomas eine Leichtfigur und konnte mit einigen genauen Zügen seinen „luftigen König“ absichern und den gegnerischen König über „das Brett jagen“.

Nachdem sein Kontrahent seinen Turm berührt hatte und dieser auf dem angestrebten Feld d4 einfach von Thomas „eingesackt“ wird, bemerkt er es im allerletzten Moment und zog den falschen Zug trotzdem. Der Turm konnte einfach geschlagen werden, damit der verdiente Ausgleich!

3 – 3

Nun liefen noch die Partien an Brett 8 und Brett 1.

Stefan an Brett 8,stellte erst in guter Stellung die Qualle ein,sein Kontrahent opferte diese zurück für ein Schwerfiguren-Endspiel mit jeweils Dame und Turm wobei Weiß einen Freibauern auf der d-Linie hat.

Weiß opferte die Dame gegen den Turm und drohte seinen Freibauern auf d7 umzuwandeln.

Wobei weder der König noch die Dame von Schwarz dies verhindern konnten.

Eigentlich eine klare Gewinnstellung für Weiß, er muss nur aufpassen,dass Schwarz kein Dauerschach hat!

Genau dieses gelang Stefan aber!!!

Wie ließ sich auf meiner Nachfrage aber nicht klären…

Stefan war noch voller Adrenalin und nicht mehr so richtig bei seiner Partie…

3,5 – 3,5

Als letzte Partie lief mal wieder Brett 1. Unserem „Goalgetter“Christian gelang es im späten Mittelspiel in ein vorteilhaftes Endspiel mit Mehrbauern bei gleichfarbigen Läufern abzuwickeln.

Vorher fragte er mich wie der MK steht? Ich sagte, dass er auf Gewinn spielen muss, da ich davon ausging, dass Stefan an Brett 8 verliert.

In der Zeitnotphase der Overtime schaffte es sein Gegner seinen Läufer für den Freibauern von Christian zu opfern um dann mit seinem König nach h8 zu laufen und Christian konnte leider trotz seines materiellen Übergewicht nicht diese theoretische Endspielstellung gewinnen, da sein weißfeldriger Läufer nicht das Umwandlungsfeld kontrolliert.

So hatte er nur die Wahl sofort Remis anzubieten oder seinen Kontrahenten Patt zu setzen.

Ich gab nonverbal meine Einwilligung für ein sofortiges Remisangebot.

4 – 4

Ich denke es können beide Seiten mit diesem Unentschieden „gut leben“?!

Für uns natürlich etwas unglücklich wenn man bedenkt, dass sowohl Heinz-Werner als auch Christian eigentlich hätten gewinnen können, statt Remispartie bzw. sogar Verlustpartie.

Axels Niederlage erschien mir ebenfalls recht unglücklich für uns, dafür hatten wir großes Glück, dass Stefan noch ein Remis durch Dauerschach „auf das Brett zauberte“!

Trotzdem haben wir dreimal ausgleichen können. Das spricht schon für unseren ungebrochenen Kampfgeist!

Ein großes Danke schön an alle Beteiligten, besonders an die guten, sympathischen Gastgeber von Barmbek!

Es war sogar genügend Bier vorhanden. Dafür gibt von St. Paulianern immer ein „dickes Plus“!

Als „Der Gott des Gemetzels“kurz in Hamburg – Barmbek verweilte! Read More »

Nach oben scrollen