Am Donnerstag, den 11.07., fand im Ligaraum des Millerntorstations das 1. Jugendschnellschachturnier des FC St.Pauli statt.
Nach 7 Runden und gut 6 Stunden konnte sich Sami Al Amin (Mitte) vor Emeric Elli (links) und David Heinze (rechts) durchsetzen.
Sami war mit einer Elo von knapp 1800 favorisiert und nach 5 Runden sah alles nach einem glatten Durchmarsch aus. In der 6. Runde verlor er jedoch überraschend gegen Emeric eine klare Gewinnstellung noch. Damit war alles wieder offen und David hatte in der letzten Runde die Chance, mit einem Sieg an Sami vorbeizuziehen. In Gewinnstellung überschritt David jedoch überraschend die Zeit, und Sami, der gewinnen konnte, wurde verdient Erster.
Für unsere Jugendspielerinnen und Spieler war das Turnier eine gute Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln. Bester St. Paulianer wurde Darius als 4. vor Ivan (7.) und Samuel (8.).
Am Ende gab es Preise aus dem Fanshop für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Wir freuen uns schon auf die nächste Auflage spätestens in einem Jahr!
Am vergangenen Wochenende feierten wir einen schönen Sieg beim Jubiläums Schachturnier von Königsspringer. Das Turnier, das anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Clubs organisiert wurde, bot spannende Partien und packende Momente.
Der Held des Tages war zweifellos Benedict, der mit einer perfekten Bilanz von 9 Punkten aus 9 Partien das Turnier dominierte. – An Brett 1! Seine außergewöhnliche Leistung trug maßgeblich zum Gesamterfolg des Teams bei. Benedicts beeindruckendes Spiel und strategisches Können waren eine Augenweide und ein wesentlicher Faktor für den Turniersieg.
Während Benedict glänzte, hatten seine Teamkollegen Frank, Andi und Alvaro weniger Erfolg. Trotz einiger Niederlagen und durchwachsener Leistungen bewiesen sie jedoch Teamgeist und Durchhaltevermögen. Ihre Punkte trugen letztlich zum Gesamtsieg bei und unterstrichen – wie immer, wenn eine Mannschaft uns uns am Brett sitzt, dass Schach ein Mannschaftssport ist, bei dem jeder Beitrag zählt.
Ein besonderer Dank gilt dem Veranstalter Königsspringer für die hervorragende Organisation des Turniers. Die reibungslose Durchführung und die freundliche Atmosphäre trugen wesentlich zum Erfolg der Veranstaltung bei.
Wir gratulieren dem Königsspringer Schachclub herzlich zu ihrem 40-jährigen Jubiläum und wünschen euch weiterhin viel Erfolg!
St.Pauli IV ist der Staffelmeister der Stadtliga A 2024!
Die Meister:
Christian Ziller, Joschka Marx, Bernd Keßler, Marco Biemann, Heinz-Werner Szudra, Jukka Fehr, Axel Eichstädt, Thomas Schüttler, Stefan Soost, „Jimmy“Hedayat Nassab, Stefan Denker, Manfred Woynowski, Tigran Martirosyan, Frank Knauer, Jörn Hebel, Paul Spohrer!
SL A
NTSV 3½-4½ St. Pauli IV
1 Piepenhagen ½ : ½ Ziller,C. 31 2 Raddatz,M. + : – Marx,J. 32 3 Westphal,J. 1 : 0 Kessler,B. 33 4 Schneider,K. 0 : 1 Biemann,M. 34 5 Lindschau,E. ½ : ½ Szudra,H. 35 6 Putzbach,G. 0 : 1 Fehr,J. 36 7 Weiss,M. 0 : 1 Schuettler,T 38 14 Mi,G. ½ : ½ Knauer,F. 63
Anzumerken sei hier, das unser famoser MF Marko den „Dreh“ hatte aufgrund der knappen Personallage mit 4 Weiss-Partien und 3 Schwarzpartien zu starten. Der Sieg fällt auf dem „Papier“ zwar äußerst knapp aus, war aber von den Stellungen her verdient u. sicher herausgespielt, da Christian an Brett 1 in Gewinnstellung Remis gab um den Sack zuzumachen. Ein großes Dankeschön an Frank, welcher uns tatkräftig geholfen hat mit dem Remis!
Nachdem wir in der 6. Rde auswärts beim NTSV das Kunststück fertigbrachten, zu siebt einen knappen 4,5 – 3,5 Sieg „einzufahren“, war der Weg bereitet für das folgende Drama!
1. Akt oder „Das Glück ist mit dem Tüchtigen“!
Die Ausgangslage war klar, mit einem Blick auf die Tabelle nach der 6. Runde. Wir sind punktgleich mit dem souveränen Tabellenführer Blankenese I, müssen aber 6 Brettpunkte aufholen, oder aber zum „Show-Down“ in Runde 9 gegen Blankenese gewinnen.
Tabelle:
1. Blankenese 6 31½ 9 2. St. Pauli IV 6 25½ 9 3. Pinneberg 6 25½ 8 4. Union Eimsbuettel II 6 27 7 5. Hamburger SK VI 6 25 7 6. Barmbek 6 23½ 7 7. NTSV 6 24 5 8. Altona 6 22½ 4 9. Diagonale 6 18½ 4 10. Wedel 6 17 0
Wir konnten unser Heimspiel gegen Altona in „voller Kapelle“ spielen. Heraus kam ein knapper und doch recht glücklicher Sieg! Aber wer uns kennt, weiß dass genau das unser Markenzeichen ist. Wir spielen schon seit mehreren Saisons i.d.R. immer um „die 4 Brettpunkte herum“. Selten gewinnen wir mal richtig hoch, dafür verlieren wir auch sehr selten richtig hoch.
St. Pauli IV 4½-3½ Altona
31 Ziller,C. ½ : ½ Neander,S. 1 32 Marx,J. ½ : ½ Wiener,C. 2 33 Kessler,B. ½ : ½ Parindra,A. 3 34 Biemann,M. 1 : 0 Abdurrahman 5 35 Szudra,H. ½ : ½ Brauner,L. 6 37 Eichstädt,A. 1 : 0 Topuz,S. 7 38 Schuettler,T ½ : ½ Wiekhorst,F. 8 39 Soost,S. 0 : 1 Amini,M. 9
Marco und Axel spielen richtig schöne Glanzpartien und gewinnen hochverdient. Obwohl ich Axel 2 mal zum weiterspielen „verdonnern“ musste, ob der unklaren Stellungen an den anderen Brettern. Stefan hatte eigentlich eine sehr remisige Stellung auf dem Brett, verlor aber die Übersicht und kassierte eine 0. Glück hatten wir in der Partie von Thomas, welcher eigentlich in klar schlechterer Stellung ein Remisangebot von Frank bekam und dieses sofort annahm.
Somit sah die Tabelle nach der Runde 7 wie folgt aus:
Tabelle:
1. Blankenese 7 36½ 11 2. St. Pauli IV 7 30 11 3. Pinneberg 7 29½ 9 4. Hamburger SK VI 7 29 8 5. Barmbek 7 27½ 8 6. NTSV 7 30 7 7. Union Eimsbuettel II 7 30 7 8. Diagonale 7 22½ 5 9. Altona 7 26 4 10. Wedel 7 19 0
Barmbek knöpfte Pinneberg i einen Mannschaftspunkt ab und diese lagen jetzt schon 2 MP hinter Blankenese I und uns. Blankenese erhöhte den Vorsprung an Brettpunkten auf uns auf 6,5!
2.Akt oder „Die Umkehrung der Verhältnisse“
Ausgangslage:
Aufgrund des deutlichen Rückstands an Brettpunkten auf Blankenese I wollten wir einfach unser nächstes Heimspiel gewinnen, um dann im Endspiel in Runde 9 zu sehen was noch geht. Wir traten mit den ersten 8 unseres 10er Kaders an. Heraus kam ein klarer Sieg! Vielleicht unsere souveränste Saisonleistung; nur die Stellung von Christian an Brett 1 kippte von klar gewonnen auf Remis und dann leider noch auf Verlust. Unsere Bretter 5 bis 8 spielte den Sieg dann heraus. Heinz-Werner gelang vielleicht sein überzeugendster Sieg in dieser Saison und Axel spielte eine Partie aus einem Guss. Thomas und Jukka rundeten den Sieg mit ihren Matchpoints ab.
St. Pauli IV 5½-2½ Wedel
31 Ziller,C. 0 : 1 Lamzin,V. 1 32 Marx,J. ½ : ½ Neu,H. 2 33 Kessler,B. ½ : ½ Reimann,N. 3 34 Biemann,M. ½ : ½ Neller,C. 6 35 Szudra,H. 1 : 0 Bartels,J. 7 36 Fehr,J. 1 : 0 Hotaki,M. 8 37 Eichstädt,A. 1 : 0 Michalke,F. 23 38 Schuettler,T 1 : 0 Jürgens,N. 33
Für unsere Verhältnisse recht hoch, aber um Brettpunkte auf Blankenese I gut zu machen wahrscheinlich eher ungenügend… Aber dann die große Überraschung: Der NTSV spielte groß auf und besiegte Blankenese I.
Tabelle nach der 8. Runde:
1. St. Pauli IV 8 35½ 13 2. Blankenese 8 39½ 11 3. Pinneberg 8 36 11 4. Hamburger SK VI 8 34½ 10 5. Barmbek 8 33 10 6. NTSV 8 35 9 7. Union Eimsbuettel II 8 32½ 7 8. Diagonale 8 25 5 9. Altona 8 27½ 4 10. Wedel 8 21½ 0
Auf ein Mal genügte uns ein Unentschieden zur Meisterschaft.
3. Akt oder „Show-down“
Die Voraussetzung vor dem MK bei Blankenese war jetzt ja klar. Leider musste unser Brett 2, Joschka wegen Arbeit „passen“ und Heinz-Werner unser Brett 5 kam mit schwerer Erkältung und Fieber aus dem Urlaub zurück. Dankenswerterweise sagte Jörn sofort per mail zu und am Tag vor dem Match hatte ich mit Paul noch einen zweiten engagierten Ersatzmann zur Verstärkung bekommen. Danke an unsere beiden „Matchwinner“!
…aber von vorne…
Vorhang auf!
Ganz Hamburg war „auf den Beinen“ am frühen Abend ca. 90 Min. vor unseren MK. Wegen St.Pauli IV? Nein! Wegen Magnus Carlsen? Nein?
Die Türkei spielte um 21 Uhr ihr drittes Gruppenspiel gegen Tschechien und „gefühlt“ alle türkischen Mitbürger und Mitbürgerinnen waren unterwegs auf Hamburgs Straßen und Plätzen. Zudem ging auch auf den Autobahnen aufgrund der massenhaften Anreise nichts mehr. Statt mit dem Bus von Altona, reisten wir also mit der S-Bahn und dann von Klein Flottbek mit dem Bus an und kamen ca. 30 Min vor Spielbeginn an. Auch unsere Autofahrer, Paul, Jukka und Christian schafften es rechtzeitig.
So saßen wir also vollzählig um 19 Uhr an den Brettern; allein unser gastgebender Verein hatte das Manko zu verkraften, das ihr Brett 8 im Stau stand. Statt 1,5 Stunden Autofahrt waren es mehr als 3 Stunden und so gewannen wir kampflos an Brett 8. Pauls Einstand in der Stadtliga war also von Erfolg gekrönt, aber natürlich wünscht man sich diesen erkämpft bzw. erspielt. Zum Trost sagten wir ihm zu, ihn nächste Saison auf jeden Fall als Ersatzspieler an zu fordern. Toll war auch, dass er uns bis zum Schluss unterstützte, mitfieberte sowie anfeuerte.
Aber zur Chronologie des Mannschaftskampfes.
Nach 1 Stunde: Blankenese I – St.Pauli IV 0 – 1 / kampfloser Punkt an Brett 8 für Paul.
Hier zeichnete sich allerdings schon ab, dass Blankenese I bald ausgleichen und dann sogar in Führung gehen würde, denn: sowohl Jukka an Brett 5 als auch Axel an Brett 6 gelang die Eröffnungsphase leider gar nicht. Jukka übersah in der Eröffnung eine Doppeldrohung: Nach Dg3 „strahlte“ der Läufer Lf4 nach c7 um die Schwarze Dame zu fangen und gleichzeitig drohte Dxg6 mit Schach und Verlust des Rochaderechts. So verlor Jukka kompensationslos einen Bauern und noch gleichzeitig die Möglichkeit der Rochade. Das war danach „ein Spiel auf ein Tor“ und Jukkas Kontrahent spielte die Stellung kompromisslos zu Ende.
1 : 1
Axel übersah in der Eröffnungsphase die schöne Reposte Da4 mit einem Doppelangriff auf den Springer c6 und gleichzeitig nach folgenden dxc den ungedeckten Lg4 zu schlagen. Nachdem er diese Gelegenheit ausgelassen hatte geriet er schon aus der Eröffnung heraus in eine sehr schlechte Stellung und sein Kontrahent verwandelte seinen Vorteil sehr schön zu einem ganzen Punkt.
2 : 1
An Brett 2 gelang es mir den „Goalgetter“ von Blankenese in einer Nimzo-Indischen Partie „auszubremsen“. Nachdem ich genügend Gegenspiel kreieren konnte, bot ich Remis an, welches mein Gegner nach kurzer Überlegung annahm.
2,5 : 1,5
Kurz danach bekam Thomas an Brett 6 ein stilles Remisangebot von Stefan; durch Zugwiederholung. Nachdem er mich gefragt hatte ob er dieses annehmen kann und ich grünes Licht gegeben hatte nahm er an.
3 : 2
Nun schlug die große Stunde von Marco; er realisierte, dass er ins Risiko gehen muss und in komplizierter Stelllung patzte sein Gegner und stellte einen ganzen Turm ein. Der wichtige Ausgleich!!
3 : 3
Nun spielten noch an Brett 1 Christian, welcher nach 1 oder 2 kleineren Ungenauigkeiten seinem Kontrahenten die Chance auf einen Bauerngewinn gab, diesen Vorteil spielte dieser kompromisslos mit vielen starken Zügen zum Sieg aus!
4 : 3
…doch…
Jörn spielte an Brett 7 ebenfalls eine Glanzpartie! In einem Turmendspiel gab er einen Bauern am Damenflügel, um seinen König zu aktivieren und zudem mit seinem verbundenen Zentrumsbauern Richtung Umwandlung zu marschieren. Sein Gegner hatte am Königsflügel zwar ebenfalls 2 verbundene Freibauern auf h5 und g4 aber Jörn konnte mit aktiven König und seinen Freibauernpaar auf d4 und e5 sowie seinem Turm die Umwandlung mit Mattdrohungen verbinden. So gab sein Kontrahent nach wenigen Zügen dieses aussichtslose Endspiel auf! Ganz großes Tennis von Jörn, der uns mit seinem Sieg zum Mannschaftsmeister der Stadtliga A machte!
Danke Jörn!!!
Ebenfalls ein ganz großer Dank an alle Ersatzspieler: Jimmy, Stefan, Manni, Tigran, Frank, Jörn und Paul!
…sowie an meine Mannschaftskammeraden aus dem Stamm-Zehner!
Mannschaftsmeister der Stadtliga A!
Wir werden zusammen diesen Riesenerfolg feiern!
Ergebnisse der 9. Runde:
Blankenese 4 – 4 St. Pauli IV 1 Burgtorf,B. 1 : 0 Ziller,C. 31 1a Kotyk,M. ½ : ½ Kessler,B. 33 2 Sell,E. 0 : 1 Biemann,M. 34 4 Reuter,M. 1 : 0 Fehr,J. 36 8 Riering,B. 1 : 0 Eichstädt,A. 37 9 Wolff,S. ½ : ½ Schuettler,T 38 10 Lau,F. 0 : 1 Hebel,J. 52 11 Schröder,H. – : + Spohrer,P. 64
Abschlusstabelle / Stadtliga A / Saison 2024
1. St. Pauli IV 9 39½ 14 2. Blankenese 9 43½ 12 3. NTSV 9 41 11 4. Barmbek 9 37 11 5. Pinneberg 8 36 11 6. Hamburger SK VI 9 36½ 10 7. Union Eimsbuettel II 9 36½ 8 8. Altona 9 32½ 6 9. Diagonale 8 25 5 10. Wedel 9 24½ 0
Hamburg/Weissenhaus, im Juni 2024 – Der französische Großmeister Marc’Andria Maurizzi verstärkt als siebter Neuzugang den Kader der Bundesligamannschaft des FC St. Pauli. Mit dem 17-jährigen Ausnahmetalent aus Korsika stößt nach Magnus Carlsen und dem einstigen Juniorenweltmeister Aryan Tari ein dritter Weltmeister zu unserem Aufstiegsteam. Im vergangenen Jahr in Mexiko gewann Maurizzi den U20-Titel – als 16-Jähriger.
“Eine Riesenbegabung und eine wunderbare Ergänzung zu unseren Wikingern” sei Maurizzi, sagt Jan Henric Buettner, Gründer der WEISSENHAUS Chess Academy, die die Schachabteilung des FC St. Pauli unterstützt. Den Kontakt zu Maurizzi und Familie hat der in Frankreich lebende Akademiedirektor Sebastian Siebrecht hergestellt. “Ich verfolge Marc’Andrias Weg seit einigen Jahren”, erklärt Siebrecht, der lange Mitglied eines korsischen Schachclubs war. “Jetzt zahlt sich diese Verbindung im Nachhinein aus, die Dinge fügen sich.”
Mit einer Elozahl von 2610 ist Maurizzi längst ein Großmeister von internationaler Klasse, in der Weltrangliste auf Rang 160 notiert. Seinen kontinuierlichen Aufstieg der vergangenen Jahre hat der französische Verband in diesen Tagen mit einer Nominierung für die Nationalmannschaft belohnt. Bei der Schacholympiade im September in Budapest, der eigentlichen Mannschaftsweltmeisterschaft, wird Maurizzi Teil des französischen Teams sein.
Schachgroßmeister Maurizzi ist das sportlich herausragende Ergebnis des “korsischen Schachwunders”. Das Ende der 1990er-Jahre etablierte, mittlerweile vielfach kopierte korsische Schulschachprogramm hat die Insel zur Schachinsel gemacht. Der Denksport dient auf Korsika als Erziehungs- und Bildungswerkzeug.
Vor gut zehn Jahren fiel Maurizzi im Unterricht als außergewöhnlicher Schüler auf, der nicht ermüdet, der vom königlichen Spiel nicht genug bekommt und immer besser wird. Wenig später wurde er Europameister U10, dann Europameister U12 und schließlich, mit 14, der jüngste Großmeister, den es je in Frankreich gab. Zuletzt gewann er die U20- Weltmeisterschaft gegen deutlich ältere und nominell bessere Konkurrenten.
Mit den norwegischen Neuzugängen auf St. Pauli verbindet Maurizzi, dass er Hamburg nicht auf dem Landweg erreichen wird. “Ein Korse bei den Wikingern. Ich kann es kaum erwarten, dieses neue Abenteuer zu beginnen”, frohlockt Marc’Andria Maurizzi. “Teil des Teams von St. Pauli zu sein, erfüllt mich mit Stolz. Ich hoffe, dass ich das Vertrauen, das mir der Verein entgegenbringt, rechtfertigen werde.”
“Wir haben jetzt eine großartige Mannschaft beisammen”, sagt Benedict Krause. Unser Mannschaftskapitän freut sich darauf, Seite an Seite mit Maurizzi um Bundesligapunkte zu kämpfen. Krause hat schon sein Korsisch-Wörterbuch konsultiert: “Ob Marc’Andria, Magnus oder wir aus der Aufstiegsmannschaft – semu una squadra!” (Deutsch: „Wir sind ein Team!“).
Das Ziel, den FC St. Pauli in der stärksten Liga der Welt zu etablieren, sollten Aufsteiger:innen und Neuzugänge laut Krause gemeinsam erreichen können. Und das im St.-Pauli-Stil: mit dem Herz auf dem Brett, draufgehen, beißen, nie nachlassen. “Das war schon unser Aufstiegsrezept. Viele Kämpfe in der zweiten Liga wogten lange hin und her. In der fünften oder sechsten Stunde waren wir die Stärkeren und haben die Punkte geholt.” Nun soll das eine Etage höher so weitergehen. Krause, Carlsen & Co. wollen unangenehme Gegner sein: “Keine Mannschaft wird es gegen uns leicht haben”, prophezeit der Internationale Meister.
Hamburg/ Weissenhaus, im Juni 2024 – Die besten drei Norweger, der beste Däne, dazu ein Engländer: Die von der WEISSENHAUS Chess Academy unterstützte Mannschaft des FC St. Pauli für die Schach-Bundesligasaison 2024/25 nimmt Gestalt an. Nach der Verpflichtung des Weltranglistenersten und mehrfachen Weltmeisters Magnus Carlsen stehen jetzt weitere Neuzugänge fest. Fünf Top-100-Großmeister, angeführt von Carlsen, verstärken das Team. Sie sollen dazu beitragen, dass der Aufsteiger in der stärksten Schachliga der Welt die Klasse hält. Auch Carlsens langjähriger Chefcoach wird Teil des Teams sein.
Der hinter dem Projekt „Die Wikinger kommen nach St. Pauli ;)“ stehende Unternehmer Jan Henric Buettner, Gründer der WEISSENHAUS Chess Academy, sieht ein gelungenes, stimmiges Paket, das Akademie und Club in den vergangenen Wochen geschnürt haben. „Mich freut, was auf beiden Seiten unserer jungen Partnerschaft nach und nach entsteht“, sagt Buettner. Jetzt beginne die konkrete Planung der kommenden Saison mit dem Höhepunkt eines Heimspielwochenendes im März 2025.Buettner: „Ich bin gespannt darauf, unser Team im Wettkampf zu erleben.“
Johan-Sebastian Christiansen (25) und Aryan Tari (25) belegen hinter Magnus Carlsen die Plätze zwei und drei der norwegischen Rangliste. Mit Elozahlen von 2655 bzw. 2642 sind sie Großmeister von internationaler Klasse, Nummer 72 und 99 der Welt. Mit Tari kommt sogar ein Exweltmeister ins Team: 2017 gewann er die Weltmeisterschaft der Junioren.
Einen solchen Coup hat Jonas Buhl Bjerre (19), Elo 2653, Nummer 76 der Welt, noch nicht geschafft. Aber die Nummer eins Dänemarks ist er längst und als solche der Hoffnungsträger des dänischen Schachs. Ihm wird ein erfahrener Landsmann über die Schulter schauen, derjenige, den Bjerre vom dänischen Spitzenplatz verdrängt hat. Peter Heine Nielsen (51) war mit einer Elozahl von 2700 einst auf dem Weg in die Weltspitze, bevor er nach und nach ins Trainerfach wechselte. Erst führte er den Inder Viswanathan Anand zum Weltmeistertitel, dann Anands Nachfolger Magnus Carlsen, den er seit dessen Kinderjahren begleitet.
David Howell (33) hat sich nicht nur als Schachgroßmeister der 2700-Klasse einen Namen gemacht. Als Kommentator diverser Weltklasseturniere ist er Schachfans womöglich noch bekannter. Der englische Nationalspieler und enge Freund Magnus Carlsens lebt in Oslo.
„Nachdem klar war, dass wir Magnus Carlsen für den FC St. Pauli gewinnen, wollten wir in Abstimmung mit dem Verein das Team um Spieler ergänzen, die die Mannschaft signifikant verstärken. Es lag nahe, dass wir uns zuerst in Magnus‘ Umfeld umschauen“, erklärt Sebastian Siebrecht, Direktor der WEISSENHAUS Chess Academy. Daher habe er weitere Kontakte nach Skandinavien geknüpft. Die Strahlkraft des besonderen Clubs aus Hamburg, dazu die Perspektive, mit dem Superstar des Schachs in einer Mannschaft zu spielen, taten ein Übriges.
Eine entscheidende Rolle bei der Komposition des neuen Kaders spielte die Zustimmung derjenigen, die den Aufstieg geschafft haben, die St.-Pauli-Meistermannschaft aus der 2. Bundesliga Nord. Deren Spieler und die Spielerin hätten sich das Recht erkämpft, sich in der Bundesliga mit den Besten der Welt zu messen, sagt Oliver von Wersch, Verbindungsperson zwischen der Schachabteilung des FC St. Pauli und der WEISSENHAUS Chess Academy. „Und das werden sie. Diejenigen, die den Aufstieg geschafft haben, werden unseren Club auch in der Bundesliga repräsentieren“, betont von Wersch.
Die Aufstiegsmannschaft sei offen für Verstärkungen gewesen. „Wir alle waren uns einig, dass wir den FC St. Pauli in der Bundesliga etablieren wollen, wenn sich die Chance dafür bietet“, sagt von Wersch. „Um sportlich noch wettbewerbsfähiger zu werden, mussten wir personell nachlegen.“ Neben der sportlichen Klasse sei es das Ziel gewesen, auf dem hohen Sympathiefaktor des bestehenden Teams aufzubauen. Mit fünf charismatischen Skandinaviern und einem charmanten Engländer neu an Bord sei auch das gelungen.
Das neue Team hat das Potenzial, in der Bundesliga mitzuhalten und gelegentlich aufzutrumpfen. Ob die Personalplanung damit abgeschlossen ist, wird sich zeigen. Zum Stichtag 1. August müssen alle Bundesligisten ihre Kader melden, bevor im Frühherbst die Saison beginnt. Das Datum des Saisonauftakts steht noch nicht fest.
Siebrecht freut besonders die Zusage von Nielsen, der als erfolgreichster Schachtrainer der Welt kaum noch am Brett zu sehen ist. In der Bundesliga wird er Seite an Seite mit demjenigen spielen, den er bis zum Weltmeistertitel gecoacht hat. Außerdem soll der Däne in die Arbeit der WEISSENHAUS Chess Academy eingebunden werden. In der ostholsteinischen Zukunftsschmiede des Denksports wird der Ausnahmetrainer mit den hoffnungsvollsten Talenten des deutschen Schachs arbeiten.