Wo normal Currywurst und Kaltgetränke zu feinstem Fußballzauber serviert werden, standen am Wochenende (25./26.11.) Läufer, Springer und Turm im Mittelpunkt. Im Ballsaal der Haupttribüne veranstaltete unsere Schachabteilung ihr erstes Schnellschach-Open. Das zweitägige Turnier gewann am Ende IM Jakob Leon Pajeken.
Über 100 Spieler*innen trafen sich am Sonnabend am Millerntor, um sich im Schnellschach über elf Runden zu messen. Konkret hieß das: 15 Minuten Bedenkzeit pro Spieler*in plus zehn Sekunden Zeitgutschrift für jeden getätigten Zug. Mit unter anderem einem Großmeister (GM), vier Internationalen Meistern (IM) und sechs FIDE-Meistern (FM) war das Turnier sehr gut besetzt. Nachdem die Registrierung abgeschlossen war, gaben die Schiedsrichter Heinz-Werner Szudra, Jan Dawidzinski und Boris Bruhn den Startschuss für die erste Runde.
Es entwickelte sich spannender erster Wettkampftag, den IM Jakob Leon Pajeken besonders stark abschloss. Der 19-Jährige heimste 5,5 von 6 möglichen Punkten ein, was gleichbedeutend mit der „Herbstmeisterschaft“ im Turnier war. Hinter dem gebürtigen Hamburger zeigte sich die große Leistungsdichte des Feldes. GM Alexander Bagrationi führte als Zweiter eine Gruppe von neun Spielern an, die alle fünf Punkte auf der Habenseite hatten. Auch die Fußballfans kamen am Sonnabend auf ihre Kosten. In der Mittagspause bejubelten alle gemeinsam den 3:2-Sieg unserer Kiezkicker in Rostock.
Spannender Sonntag
Aber zurück zum Schach: Am Sonntag ging das Schnellschach-Turnier genauso spannend und interessant weiter wie schon am Sonnabend. In der elften und somit letzten Runde kam es zum Showdown. Bagrationi war zwischenzeitlich mit Pajeken gleichgezogen. Beide Spieler hatten vor dem entscheidenden Spiel 8 Punkte geholt. Pajeken spielte dann nur Remis, also Unentschieden, und hatte nun 8,5 Punkte auf dem Konto. Wie würde der Großmeister reagieren?
In einem nervenaufreibenden Endspiel mit Turm und Springer auf der einen und Turm und Läufer auf der anderen Seite, verlor Bagrationi gegen Henning Holinka vom Hamburger SK und fiel noch auf den vierten Platz zurück. Holinka machte damit nicht nur Jakob Leon Pajeken zum Turniersieger, sondern hatte selbst einen Sahnetag erwischt. Mit 4,5 von 5 möglichen Punkten rauschte der 21-Jährige noch auf den zweiten Platz punktgleich mit Pajeken, der allerdings die bessere Feinwertung aufweisen konnte. Besonders erfreulich aus braun-weißer Sicht war der dritte Platz von Abteilungsmitglied Frank Sawatzki, der ebenfalls auf 8,5 Punkte kam.
Wer nun noch alles detailliert wissen will, kann sich auf der Turnierseite (Home: FC St. Pauli Open (fcstpauli-open.de) durch alle Runden klicken. Dort gibt es auch die Endtabelle.
Ein herzlicher Dank geht abschließend an alles Spieler*innen für ein tolles und faires Turnier und natürlich an alle Beteiligten und die Mitglieder der Schachabteilung, die durch ihre Mithilfe beim Aufbau über das Catering bis zum Abbau für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben.
(jk)
Fotos: FCSP-Schachabteilung/Frank Müller