Blick auf die Ränge des Millerntors, grüner Rasen und ein Knistern liegt in der Luft.
Die optimale Atmosphäre um die Landesligasaison im Ballsaal des Millerntor-Stadion mit dem jährlichen Auftaktkracher FC St. Pauli III gegen FC St. Pauli II zu beginnen.
Jedes Jahr ist der Auftakt für die nominell besser besetzte Mannschaft (nach DWZ) ein schwieriger Ritt gewesen und wir können uns an einige Momente erinnern, in dem der David, dem Goliath das Bein gestellt hatte.
Um es vorwegzunehmen. In diesem Jahr ist die Überraschung ausgeblieben und die Zweite hat mit 5,5 zu 2,5 gewonnen. So richtig Spannung wollte auf den Zuschauerrängen nicht aufkommen. Die Stellungen waren in diesem Jahr irgendwie nicht nach dem Geschmack der Spieler von unserer Recken der dritten Mannschaft.
Schauen wir uns die Bretter im Einzelnen an:
Brett 1: Thomas Kahlert – Aleksandar Trisic 0-1
Die aktuelle Modevariante im Grünfeld-Indisch mit zeitigem h4 kommt aufs Brett. Die Analyse war sehr ausgiebig und es wurden Figuren geopfert und Varianten diskutiert. Auf dem Brett konnte diese Stellung jedoch nur vom Weißen Spieler (Aleks) genutzt werden.
Brett 2: Bernd Wronn – Patrick Stenner 0-1
Bernd und Patrick sind beide Caro-Kann Spieler, umso faszinierender, dass Bernd als angestammter c4-Spieler, Patrick mit 1. e4 testet. Es entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor, das von Bernd. König in der Mitte, wenig Gegenspiel und Patrick nimmt auch noch das wenige Gegenspiel raus.
Das sah nach einer sehr starken Leistung aus.
Brett 3: Carsten Kluth – Rüdiger Breyther =
Rüdiger wählte eine Variante mit isoliertem Damenbauern und aktivem Figurenspiel, lenkte dann aber im Mittelspiel in eine sichere Remisvariante ein, als seine Initiative zu verpuffen drohte. Die Analyse im O-Feuer ergab eine komplexe Stellung, in der beide Seiten genau spielen müssen. Irgendwie schien die Stellung auf dem Brett schnell zu verflachen und es wurde sich bald auf Remis geeinigt.
Brett 4: Dirk Grote – Andreas Mitscherling =
Beide schienen sich lange auf bekannten Terrain zu bewegen und dann wurde es interressant .. und schnell remis. Leider konnte ich die Partie und die Analyse nicht verfolgen und kann mir kein Urteil erlauben.
Brett 5: Jakob Göpfert – Julian zur Lage =
Ben-Oni ähnliche Stellung mit interessanten Motiven. Diese Partie lohnt sicherlich einer genaueren Betrachtung. Das war sehr interessant von beiden behandelt. Zum Schluss erschien mir Weiß leicht im Vorteil, aber wie dies konkret umgesetzt werden kann, kann nur die Analyse zeigen.
Brett 6: Daniel Thieme – Jan Priebe 0-1
Unglücklicher Auftakt für unseren Neuzugang. Taktik von Jan übersehen. Figur wenig und schlechte Stellung. Daniel ist in eine von Jan gut vorbereitete Eröffnungsfalle gelaufen, die nahezu kompensationslos eine Figur kostete. Danach war die Partie praktisch vorbei, Daniel hat noch für die Mannschaft weiter gekämpft, obwohl er auf verlorenem Posten stand. Drücken wir die Daumen, dass Daniel jetzt zu seiner normalen Form zurückfindet. Optional sollten wir vorschlagen, im nur 3 Minuten und Inkrement zu geben.
Brett 7: Torsten David – Maik Richter =
Ohne Worte. Die Zuschauer konnten nur staunen, aber nicht wegen der Partie sondern weil Weiß schon nach 9 Zügen 70 min verbraucht hatte. Keine Ahnung wie die möglichen Stellungen einzuschätzen sind. Das Remisangebot von Torsten konnte ich dann schon fast nicht mehr ablehnen.
Brett 8: Jimmy – Michael Welsh =
Jimmy war noch halb eingerostet, da gewinnt Michael auch schon einen Bauern. Ob die Kompensationen von Weiß Gegenspiel erlauben, konnte in dieser Partie nicht mehr getestet werden. Schnelles Remis.
Rückblickend war das wirklich nicht der Tag für unsere Dritte. Irgendwie lief es nicht gut an und somit kann man der Zweiten auch nur zum Sieg gratulieren. Wie ich unsere Kämpfer und den Zusammenhalt innerhalb der Dritten kenne, schweißt das die Jungs noch mehr zusammen und wie nächsten Spiele werden hoffentlich ganz anders laufen.
Ein großer Dank an Hugo für die umsichtige und reibungslose Schiri-Leistung.
Die Saison ist noch lang und wir drücken allen beiden Mannschaften die Daumen, dass die Ziele (Aufstieg und Klassenerhalt) erreicht werden können.
Forza St. Pauli